Kanarenroute: IOM schlägt Alarm

Ein Migranten-Boot am Anleger von Arrecife, Lanzarote Foto: EFE

Ein Migranten-Boot am Anleger von Arrecife, Lanzarote Foto: EFE

250 Menschen starben bis Juni auf der Überfahrt zu den Inseln

Kanarische Inseln – Die Wanderungsbewegung über den Seeweg von Afrika nach Europa fordert viele Todesopfer. Im ersten Halbjahr 2021 ließen, einem Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge, mindestens 1.150 Menschen ihr Leben im Mittelmeer und im Atlantik bei dem Versuch, die europäischen Küsten zu erreichen. Das sind mehr als doppelt so viele, wie in den ersten sechs Monaten 2020. Davon starben 896 im Mittelmeer und mindestens 250 auf der Kanarenroute.

Die IOM vertritt die Auffassung, dass sowohl im Mittelmeer als auch auf der Atlantikroute zu wenige Such- und Rettungsmissionen durchgeführt werden. Hunderte von „unsichtbaren“ Schiffbrüchen, die durch verschiedene Hilfsorganisationen gemeldet werden, seien extrem schwer zu verifizieren. Dies bedeute, dass die Zahl der Todesopfer wesentlich höher liegen könnte, als offiziell gemeldet wird.

Antonio Vitorino, der Generaldirektor des IOM, rief die Staaten einmal mehr dazu auf, sofortige Schritte zur Reduzierung der Todesfälle auf den Migrationsrouten zu unternehmen und die Verpflichtungen des internationalen Rechts zu erfüllen.

Des Weiteren stellt der Bericht zum zweiten Mal in Folge eine Zunahme der Seeoperationen der nordafrikanischen Länder fest, bei denen 31.500 Personen abgefangen oder gerettet wurden. Im ersten Halbjahr 2020 waren es 23.116.

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