Die spanische Post ist zu langsam
Madrid – Das Kartellamt (Comisión Nacional de los Mercados y la Competencia, CNMC) hat in seinem dieser Tage veröffentlichten Jahresbericht das öffentliche Post-Unternehmen Correos abgemahnt. Demnach habe sich der Service von Correos im vergangenen Jahr hinsichtlich der Dauer der Zustellung verschlechtert und im zweiten Jahr in Folge nicht das angestrebte Ziel erreicht, 93% der Briefe innerhalb von drei Tagen zuzustellen. 2015 kam die spanische Post nur auf 92,97%, 2016 auf 92,66%. Zwischen 2012 und 2014 war es Correos jedoch gelungen, die vorgegebene Ratio zu erfüllen.
Auch bei der Zustellung nationaler Pakete unter 20 kg erreichte das zu 100% im Eigentum des Staates stehende Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben von 80% nicht und stellte nur 70,41% der Pakete innerhalb von drei Tagen zu.
Anhand dieser Ergebnisse hat das Kartellamt die Post um Stellungnahme gebeten. Correos begründete die Verspätungen mit dem Zusammentreffen mehrerer Wahlen im vergangenen Jahr sowie der kontinuierlichen und signifikanten Abnahme von Postsendungen, die das Unternehmen zum fortlaufenden Personalabbau gezwungen hätte. Auch sei es Correos aufgrund ihres öffentlichen Charakters in den vergangenen Geschäftsjahren nicht gestattet gewesen, Neueinstellungen vorzunehmen und frei werdende Stellen erneut zu besetzen.
Das Kartellamt hat die spanische Post gemahnt, in Zukunft die vorgegebenen Zeitangaben einzuhalten, sonst drohe der Entzug der Subventionen für die Leistung des universellen Postdienstes. Das Unternehmen müsse dringend die erforderlichen Maßnahmen ergreifen und schneller werden.
Auch wird in dem Bericht des Kartellamts erwähnt, dass die Anzahl der Beschwerden im vergangenen Jahr um 4% auf 44.873 angestiegen ist. Dabei waren die meisten Kunden unzufrieden mit der Zustellung (81%), gefolgt vom Kundenservice in den Post-Stellen (16%). Das Kartellamt verlangt, Correos müsse die Beschwerdeblätter sichtbarer auslegen und die Preistabellen besser aushängen, eine kostenfreie Service-Hotline auf der Website veröffentlichen und besser darüber informieren, wann die Briefkästen geleert würden.
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