Klassisches Musikfestival der Kanaren auf Sparflamme


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Neue Intendantin stellt mit fünfmonatiger Verspätung das Programm für 2010 vor, das auf zwanzig Konzerte gekürzt wurde

Endlich. Mit reichlicher Verspätung hat die neue Intendatin Candelaria Rodríguez Afonso am 9. Juli das Programm für das klassische Musikfestival der Kanaren 2010 vorgestellt. Erst kurz zuvor waren der bisherige Intendant des Festivals, Cesar Juan Mendoza, und das kanarische Kultur­amt übereingekommen, dass Ersterer die Leitung des „Festival de Música de Canarias“ abgibt.

Mendoza war im April 2006 zum Intendanten ernannt worden. Nach den Wahlen im darauffolgenden Jahr und der neuen Regierungsbildung wurden erste Gerüchte über Differenzen zwischen dem Intendanten und dem regionalen Kul­-turamt laut. Diese gipfelten im Ausscheiden von Cesar Juan Mendoza, der sich – ebenso wie die Sprecher des Kulturamtes – über die Gründe bedeckt hält. Er bestätigte lediglich, dass er freiwillig ausscheide; es ist allerdings ein offenes Geheimnis, dass der wirkliche Grund Vertrauensverlust zu sein scheint. Dabei hat Mendoza in seiner dreijährigen Zeit als Intendant einiges geleistet. Das Festival 2007 fand unter seiner Leitung statt, wenngleich das Programm noch vollständig von seinem Vorgänger Rafael Nebot († 4. August 2008) gestaltet war. Nebot hatte auch das Programm für 2008 bereits vor seinem Ausscheiden mehr oder weniger unter Dach und Fach. Die erfolgreiche Jubiläumsausgabe des Musikfestivals im vergangenen Jahr (25 Jahre) war jedoch einzig das Verdienst von Cesar Juan Mendoza.

Bereits beim Abschlusskonzert des Festivals 2009 wunderten sich Festivalkenner, dass sie zusammen mit dem Konzertprogramm nicht wie in Vorjahren üblich bereits den Programmentwurf für das Festival 2010 erhielten. Da die Verhandlungen mit großen Orchestern schon weit im Voraus geführt und die Festivalkalender daher bereits für zwei bis drei Jahre entworfen werden, schien das Fehlen eines Programms ein schlechtes Omen.

Auch auf eine offizielle Stellung­nahme des Kulturamtes wurde Ende Juni noch vergeblich gewartet.

Nur vier Gastorchester

Mit der Vorstellung der neuen Intendantin und des Programms für 2010 bestätigten sich dann die Gerüchte um eine drastische Kürzung der Zahl der Konzerte. Das Festival 2010 wurde auf zwanzig Konzerte – zehn auf Teneriffa und zehn auf Gran Canaria – begrenzt. Dafür leide das Niveau des Festivals aber in keinster Weise, versicherte Intendantin Candelaria Rodríguez. Im Januar und Februar 2010 werden als Gastorchester die Staatskapelle Dresden, das Göteborg Symphony Orchestra, das London Philharmonic Orchestra und das Russische Nationalaorchester spielen. Mit dabei sind selbstverständlich auch wieder die beiden kanarischen Orchester, das Orquesta Sinfónica de Tenerife und das Orquesta Filarmónica de Gran Canaria. 

Gerüchte um eine Budgetkürzung wies das kanarische Kulturamt zurück und erklärte, dass 2010 sogar 200.000 Euro mehr investiert werden müssen, um das Defizit von 2009 auszugleichen, das auf die Krise und das Missmanagement zurückgeführt werde.  Trotzdem bleibt der Verdacht, dass dies nur ein Teil der Wahrheit ist, denn die drastische Kürzung der Anzahl der Konzerte scheint eine klare Sparmaßnahme zu sein.

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