Es geht um „verschleierte“ Einnahmen von mehr als
einer halben Milliarde Euro
Madrid – Die juristischen Berater von Juan Carlos I. (82) hatten der spanischen Steueragentur einen Vorschlag unterbreitet, um nicht deklarierte Einnahmen aus den Steuerjahren 2016 bis 2018 zu regulieren, die in drei Jahren eine halbe Million Euro übersteigen sollen. Es geht um geschenkte Mittel des mexikanischen Geschäftsmanns und Multimillionärs Allen Sanginés-Krause, eines engen Freundes des emeritierten Königs, die dieser genutzt hat, ohne sie zu deklarieren. Während der drei Jahre war er nicht mehr durch die Immunität seines Amtes geschützt, da er bereits im Juni 2014 zugunsten seines Sohnes Felipe abdankte. Zumindest in zwei Steuerjahren hätte er nach Angabe von Experten ein Steuerdelikt begangen. Einen Teil dieser Summe, die von einem Konto seines mexikanischen Freundes kam, hatte der Altkönig für Reisen, Hotels, Restaurants und sonstige Kosten ausgegeben. Darüber konnte er mit der Unterstützung des Luftwaffenoffiziers Nicolás Murga Mendoza verfügen, der ihm als Strohmann diente, wie den Akten der Antikorruptions-Staatsanwaltschaft zu entnehmen ist. Bevor der Fall dem Obersten Spanischen Gerichtshof überstellt wird, wurde eine Summe von insgesamt 678.000 Euro angewiesen, einschließlich der obligatorischen Verspätungszuschläge, Zinsen etc., haben jetzt die Anwälte mitgeteilt.
Neben den Ausgaben, die der König getätigt hat, haben auch weitere Mitglieder der Königsfamilie wie Königin Sofía, das aktuelle Königspaar und sogar einige seiner Enkel mit Kreditkarten von diesem Konto bezahlt.
Bislang hat weder die Finanzbehörde noch die Staatsanwaltschaft gegen Juan Carlos I. Klage erhoben, sodass er eine Regulierung der betreffenden Steuererklärungen beantragen konnte.
Zwei weitere Fälle im Zusammenhang mit Provisionszahlungen für den Bau des AVE, der Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Mekka, bereiten seinen juristischen Beratern kein Kopfzerbrechen, denn sie erfolgten Jahre vor seiner Abdankung, als Juan Carlos I. noch durch die Verfassung geschützt war.
Weihnachten zu Hause
Eingeweihte Kreise sind der Meinung, dass diese Selbstanzeige mit dem Wunsch des emeritierten Königs zusammenhängt, Weihnachten in Spanien zu verbringen. Er habe wissen lassen, dass er die Feiertage gerne im Zarzuela-Palast verbringen möchte. Doch ist das Königshaus damit offenbar nicht einverstanden und will die Situation erst analysieren. Angeblich hat Juan Carlos I. geäußert, dass er nicht kommen werde, wenn die Regierung und das Königshaus etwas dagegen einzuwenden hätten. Aktuell hält er sich weiterhin in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf.
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