In einer Madrider Klinik wurde ihm ein dreifacher Bypass implantiert
Madrid – Erst vor drei Monaten hatte das Königshaus mitgeteilt, dass sich König Juan Carlos aus dem öffentlichen Leben zurückziehen und keine offiziellen Termine mehr wahrnehmen werde. Nur zwei Wochen später, Mitte Juni, unterzog er sich dem alljährlichen Gesundheits-Check, bei dem seine Ärzte ihm mitteilten, dass er sich einer Herzoperation unterziehen müsse. Allerdings schien der Eingriff nicht sehr dringend zu sein, denn Don Juan Carlos führte sein normales Privatleben weiter, und nahm sogar noch in Finnland an den Segel-Weltmeisterschaften mit seinem 6-m-Boot bei den sogenannten „Classicos“ teil, wo er ebenso wie im vergangenen Jahr den Weltmeister-Titel gewann.
In den letzten Augusttagen war der Operationstermin schließlich angesetzt. Es handele sich nicht um einen Notfall, verlautete aus dem Königshaus, ohne jedoch zunächst die Gründe für die Operation zu nennen. Immerhin sei der Termin ja bereits im Juni festgelegt worden.
Die Medien hatten ausgerechnet, dass es sich damit um die siebzehnte Operation in den vergangenen vierzig Jahren handelt, denen sich der König unterzogen hat. Einige Blätter veröffentlichten Grafiken, in denen eingezeichnet war, an welchen Körperteilen er inzwischen operiert wurde. Mehrere Hüft- und Knieoperationen werden auf die diversen sportlichen Hobbys wie Skilaufen und Segeln zurückgeführt, denen der emeritierte König während seines ganzen Lebens nachgegangen ist.
Am letzten August-Wochenende wurde schließlich mitgeteilte, dass die Operation – ihm mussten drei Bypässe gelegt werden – sehr gut verlaufen sei und er sich bereits auf dem Wege der Besserung befinde.
Unter der regen Anteilnahme der Medien, die sich vor der Klinik aufgebaut hatten, besuchten neben Königin Sofía, König Felipe und Königin Letizia auch nach und nach zahlreiche Familienmitglieder und Freunde den Patienten, der bereits im Bett sitze und seinen bekannten Humor nicht verloren habe, wie König Felipe berichtete. „Ich muss mal wieder in die Werkstatt“ hatte er stets lachend erklärt, wenn wieder eine Operation fällig war.
Entlassung nach einer Woche
Eine Woche nach der Operation konnte König Juan Carlos die Klinik verlassen. Er sei stabil, und die Operationswunde sei auf dem Weg der Vernarbung, sein Herz schlage in einem normalen Rhythmus, hatten die Direktorin der Klinik und die beiden Chirurgen, welche die Operation vorgenommen hatten, den wartenden Medienvertretern erklärt.
In der Mittagszeit verließ er auf dem Beifahrersitz eines PKWs die Klinik. Nach der Operation habe er sich gefühlt, als wäre er von einem Lastwagen überfahren worden. Aber nun ginge es ihm großartig mit „neuen Rohren und Leitungen“, rief er den Wartenden aus dem Autofenster zu. Er habe keine Schmerzen mehr und fahre nun nach Hause, um seine Rehabilitation fortzusetzen, die etwa eineinhalb Monate in Anspruch nehmen werde. Er habe sich ganz besonders über die zahlreichen Besuche seiner Familie und enger Freunde gefreut.
Tatsächlich hatten ihn nicht nur Königin Sofía und König Felipe immer wieder besucht, sondern auch Königin Letizia, seine Schwägerin Irene von Griechenland und seine Töchter Elena und Cristina mit ihren Kindern. Am Freitag, einen Tag vor seiner Entlassung, hatte auch Regierungschef Pedro Sánchez mit seiner Frau Begoña den emeritierten König besucht. Es ginge ihm sehr gut, erklärten sie beim Verlassen der Klinik. Und auch das Königshaus kommentierte, Don Juan Carlos lasse seinen Klinikaufenthalt mit bestem Humor über sich ergehen. „Wir freuen uns, wenn wir ihn wieder in unserer Familie haben“, hatte Königin Sofía bei seiner Entlassung erklärt.
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