Der Erlös des Schiffes, das Juan Carlos I. einst als Geschenk balearischer Geschäftsleute erhielt, wird für kulturelle Vorhaben eingesetzt
Ibiza – Der Verkauf der Jacht Fortuna, die bis 2013 König Juan Carlos I. zur Verfügung stand, wird es der Stadt Ibiza ermöglichen, ihre im Mittelalter unter maurischer Herrschaft errichteten, massiven Wehrmauern zu restaurieren. Die Altstadt Dalt Vila und die umgebenden, aus dem sechzehnten Jahrhundert stammenden Festungsmauern wurden 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.
Bereits um 1990 wurden die Stadtmauern, die damals zum Teil verfallen waren, restauriert und rekonstruiert. Doch um das Bauwerk instand zu halten, sind immer wieder Reparaturen nötig. Nun hat die Touristik- und Kulturstiftung „Fundatur“ eine Übereinkunft mit der Stadtverwaltung unterzeichnet, nach der 1,2 Millionen Euro in die Erhaltung mittels Säuberung, Reparatur und Wiederherstellung beschädigter Elemente fließen sollen.
„Fundatur“ wurde um die Jahrtausendwende von einer Gruppe Unternehmer der Balearen mit dem Ziel gegründet, genügend Kapital zusammenzubringen, um dem damaligen Staatsoberhaupt, König Juan Carlos I., eine Jacht zu schenken – als Dank für seine Verdienste um die Inseln, weil die Königsfamilie in jedem Sommer einige Wochen auf Mallorca verbringt.
Dreizehn Jahre lang stand die 41-Meter-Jacht, die wie die beiden vorherigen Schiffe des spanischen Staatsoberhauptes „Fortuna“ getauft wurde, Juan Carlos I. zur Verfügung. Dann begann man im Zuge der Krise aus Solidarität auch bei Hofe zu sparen, und so verzichtete der König im Jahr 2013 auf die Nutzung der Jacht und wies die staatliche Vermögensverwaltung an, andere Verwendungsmöglichkeiten für das Schiff zu finden.
„Fundatur“ stellte daraufhin den Antrag, es in das Vermögen der mallorquinischen Stiftung zurückzuführen, und verkaufte das Schiff für 2,2 Millionen Euro, etwa ein Neuntel des Neupreises, an die Reederei Balearia.
Dieses Geld wird nun in kulturelle Projekte investiert. 800.000 Euro davon fließen in die Erhaltung der Stadtmauern von Ibiza, weitere 400.000 steuert das Ayuntamiento selbst bei. Damit könne die Stadt einen Qualitätssprung machen und die Befestigungsanlagen auf Hochglanz bringen, freut sich Bürgermeister Rafael Ruiz. Die Grundsubstanz des Bauwerks sei sehr gut, auch wenn die Mauern einige Schäden aufweisen würden, wie sie für solche Monumente charakteristisch seien. Ibiza hat nun ein Jahr Zeit, die Bauarbeiten auszuschreiben und zu vergeben sowie zwei weitere Jahre für die Ausführung der Restaurierung.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]