Nach dem Waldbrand auf La Gomera ist ein politischer Streit um die Verantwortung für das Desaster entbrannt
Während die Löschtrupps auf und über La Gomera ihr Möglichstes taten, um die verschiedenen Fronten des Feuers an einem weiteren Ausbreiten zu hindern, ergingen sich die Politiker in gegenseitigen Schuldzuweisungen.
Sieben Löschflugzeuge, fünf davon Eigentum des spanischen Umweltministeriums und zwei aus Marokko, waren auf La Gomera im Einsatz und standen im Mittelpunkt des politischen Kreuzfeuers. Am 10. August, als das vermeintlich unter Kontrolle gebrachte Feuer sich erneut entfachte, war ein Teil der Löschflugzeuge abgezogen worden, sodass die Flugzeuge, die neu aus Torrejón (Madrid) nach La Gomera beordert wurden, 22 Stunden brauchten, um wieder auf der Insel anzukommen.
Die Regierungsdelegierte auf den Kanaren, María del Carmen Hernández Bento, warf der kanarischen Regierung vor, die Waldbrand-Lage von Niveau 2 auf Niveau 1 herabgestuft zu haben, weshalb ein Teil der staatlichen Löschflugzeuge und Löschtrupps abgezogen wurden. Immerhin sei vor der bevorstehenden Hitzewelle gewarnt worden.
Auf die Forderung des kanarischen Regierungspräsidenten Paulino Rivero, ein Löschflugzeug fest auf den Inseln zu stationieren, erwiderte sie: „Je früher das Löschflugzeug beantragt wird, desto früher wird es hier sein“ und fügte hinzu, dass die Regionalregierung sich doch angesichts der Dringlichkeit ihrer Forderung Gedanken über die Prioritäten bei ihren Ausgaben machen und die Anschaffung eines solchen Flugzeuges in Betracht ziehen solle.
Die kanarische Regierung zog sich mit der Mitteilung aus der Affäre, dass die Herabstufung des Gefährdungsniveaus vom regionalen Sicherheitsbeauftragten Javier González Ortiz auf Antrag des Cabildos von La Gomera erfolgte, dessen Präsident wiederum auf die Empfehlungen und den Rat der Experten verwies, denen er vertraut habe.
Der spanische Landwirtschaftminister Miguel Arias Cañete hielt der Forderung Riveros nach einem permanent auf den Kanaren stationierten Löschflugzeug entgegen, der kanarische Regierungschef habe diesen Antrag bei einem Treffen anlässlich der Vorbereitung der Brandschutzkampagne nicht vorgebracht.
Paulino Rivero erwiderte‚ es sei doch selbstverständlich, dass die Kanaren diese Forderung stellten, da sie 2.000 Kilometer von der Iberischen Halbinsel entfernt seien, und erinnerte daran, dass diese Forderung bereits seit 2007 bestehe.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]