Kurtaxe unerwünscht


Die Mehrheit der Canarios lehnt eine Tourismus-Abgabe ab

Im Februar war im Regionalparlament die Debatte um eine Tourismus-Abgabe wieder aufgeflammt. Román Rodríguez von Nueva Canarias (NC) hatte erneut die Einführung einer Art Kurtaxe gefordert.

Regionalpräsident Paulino Rivero hatte jedoch nicht wie früher üblich, eine solche weit von sich gewiesen, sondern sich vielmehr offen gezeigt für den Vorschlag, jeden Hotelgast mit einer täglichen Gebühr zu belegen. Die Einnahmen sollten in die Modernisierung der Urlaubsorte investiert werden (das Wochenblatt berichtete). Doch Urlauber müssen sich keine Sorgen machen. Eine im Auftrag einer Tageszeitung durchgeführte Umfrage ergab, dass die Mehrheit der Canarios eine Kurtaxe ablehnt. 

Die im Auftrag der Zeitung Diario de Avisos durchgeführte Umfrage ergab, dass 61% der Canarios die Einführung einer Tourismus-Abgabe ablehnen. Am wenigsten Zuspruch findet der Vorschlag übrigens auf Fuerteventura, wo sich 67% der Befragten strikt gegen die Kurtaxe aussprachen. Ohne den entsprechenden Rückhalt in der Bevölkerung wird es kaum eine Partei wagen, ein derart umstrittenes Vorhaben  durchzusetzen. 

Die Partei Nueva Canarias hatte die mögliche Einführung einer Kurtaxe mit den Argumenten zu verteidigen versucht, eine solche existiere auch in anderen Urlaubsorten, und die Einnahmen würden dem Tourismussektor zugute kommen sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern. Die Partei Izquierda Unida Canaria verteidigte ebenfalls den Vorschlag und erklärte, die Zusatzeinnahmen von rund 100 Millionen Euro im Jahr könnten für die Erneuerung der Urlaubsziele eingesetzt werden, sodass die öffentliche Verwaltung die eingesparten Gelder für andere Posten verwenden könnte. Die Linkspartei, die nicht im Regionalparlament vertreten ist, erklärte, in Katalonien gebe es seit 2013 eine Kurtaxe, die nicht verhindert hätte, dass die Zahl der Urlauber und deren Ausgaben weiter angestiegen seien.

„Enormer Fehler“

Die vier kanarischen Hotelverbände dagegen lehnen die Touristen-Abgabe entschieden ab und sprechen von einem „enormen Fehler“. Schließlich kämen 70% der Touristen über Reiseveranstalter, die mit kostengünstigeren Urlaubszielen mehr verdienen würden. 

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