Ein Geschworenengericht entschied im Feuermord-Prozess
Teneriffa/La Palma – Anderthalb Jahre nach dem grausamen Mord, den er an seiner Ex-Freundin verübt hat, ist der Feuermörder von La Palma in Santa Cruz de Tenerife von einem Geschworenengericht für schuldig befunden worden. Die Geschworenen bestätigten in dem Schuldspruch die von der Staatsanwaltschaft geforderten 25 Jahre Haft.
In einem separaten Verfahren, dessen Verhandlung noch aussteht, fordert die Staatsanwaltschaft weitere zwei Jahre Haft wegen wiederholter Drohungen.
David Batista (34) hatte am 10. Juli 2015 in Santa Cruz de La Palma seine Ex-Freundin mit Benzin übergossen und angezündet. Die 27-jährige Laura arbeitete als Verkäuferin in einem Ladengeschäft der Hauptfußgängerzone der Stadt. Als ihr Ex-Freund an diesem Vormittag mit einem Kanister in der Hand den Laden betrat, bediente sie gerade eine Kundin. Die Frau, die seit diesem Tag in psychiatrischer Behandlung ist, war Schlüsselzeugin in dem Fall und erinnerte sich an die entsetzte Miene von Laura, als sie David durch die Tür kommen sah. Er sei direkt zur Ladentheke gegangen und habe sie mit einer Flüssigkeit bespritzt, die sie zunächst für Wasser gehalten habe. Dann sei er um den Ladentisch herumgegangen und habe ihr den Fluchtweg abgeschnitten. In diesem Moment habe die Zeugin an seinem Hemd gezerrt und versucht, ihn abzuhalten. Dabei verschüttete er Benzin über sich selbst. Die Frau hörte Laura noch mehrmals wiederholen „David, was machst du da?“, doch David habe sie nur mit einem höhnischen Blick bedacht, bevor er ein Feuerzeug aus der Tasche zog und es betätigte.
Laura wurde von Passanten aus dem brennenden Geschäft geborgen. Augenzeugen berichteten, es sei sofort klar gewesen, dass die junge Frau lebensgefährlich verletzt war. Sie sei die ganze Zeit bei Bewusstsein gewesen, sagte eine Krankenschwester, die zufällig in der Einkaufsstraße unterwegs war und bei der Erstbetreuung half. Den Aussagen weiterer Zeugen und des Personals des Rettungsdienstes zufolge, litt Laura unter höllischen Schmerzen. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass 95% ihrer Körperoberfläche verbrannt waren. Sie starb in der Klinik an Multi-Organversagen.
Ihr mutmaßlicher Mörder wurde unterdessen in einem Gesundheitszentrum betreut, in das er selbst wegen der bei der Tat erlittenen Verbrennungen geflüchtet war. Dort wurde er festgenommen und aufgrund seiner Verletzungen später in eine Spezialklinik nach Sevilla gebracht.
Der Angeklagte sagte vor dem Geschworenengericht zunächst aus, dass er sich an nichts erinnern könne, weil er vor der Tat große Mengen an Alkohol und Drogen konsumiert habe. Er habe erst von Lauras Tod erfahren, als er in der Klinik für Verbrennungsopfer in Sevilla erwacht sei.
Das Geschworenengericht hielt es jedoch für erwiesen, dass David Batista wusste, was er tat. Er habe die Tat geplant und mit Heimtücke und großer Grausamkeit ausgeführt. Freunde und Angehörige des Opfers bestätigten, dass der Angeklagte Laura wiederholt bedroht habe. Noch in der Johannisnacht habe er ihr damit gedroht, sie zu verbrennen. Laura habe die Drohungen trotz eindringlicher Bitten ihrer Freunde nicht zur Anzeige gebracht, weil sie dachte, er würde sie nicht wahr machen.
David Batista sagte vor Gericht aus, dass er die Tat bereue und unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen stand. Doch den Einschätzungen der Psychiater nach, die ihn untersuchten, ist die Reue des Angeklagten vorgespielt. Im Gefängnis soll er gesagt haben: „Es tut mir leid für sie, aber noch mehr tut es mir für mich selbst leid.“
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