Lebensmittelverschwendung wird per Gesetz gestoppt

Der spanische Landwirtschaftsminister, Luis Planas, stellte die erste spanische Gesetzgebung, die sich mit der Verschwendung von Lebensmitteln befasst, vor. Foto: EFE

Der spanische Landwirtschaftsminister, Luis Planas, stellte die erste spanische Gesetzgebung, die sich mit der Verschwendung von Lebensmitteln befasst, vor. Foto: EFE

Präventionsplan, Spenden, Weiterverarbeitung und Sanktionen sollen dazu beitragen

Madrid – Während in anderen Ländern die Bevölkerung unter Hungersnot leidet, werfen die spanischen Haushalte jedes Jahr 1.364 Millionen Kilo Lebensmittel weg. Das sind durchschnittlich 31 Kilo pro Person. Auf diese Angaben hat sich der spanische Landwirtschaftsminister, Luis Planas, bei der Vorstellung des neuen „Gesetzes zur Vermeidung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung“, bezogen. Zu den Maßnahmen, die mit diesem Gesetz eingeführt werden, gehört die Verpflichtung aller an der Lebensmittelkette Beteiligten, einen Präventionsplan zur Vermeidung von Verschwendung zu erstellen, und es drohen Sanktionen für die Unternehmen, die sich nicht an diese Gesetzgebung halten.

Die Präventionspläne sollen der Verwendung von Lebensmitteln Vorrang einräumen, bevor sie auf dem Müll landen. Der Schwerpunkt sollte auf dem menschlichen Verzehr durch Spenden an Organisationen wie Lebensmittelbanken liegen. Sollte es nicht möglich sein, die Lebensmittel für den menschlichen Verzehr zu nutzen, müssen sie zu anderen Produkten wie Säften oder Marmeladen verarbeitet werden. Die dritte Möglichkeit ist die Verwendung der Lebensmittel als Tierfutter. Die letzten im Plan aufgeführten Verwendungszwecke sollten die Wiederverwertung zu Kompost oder Brennstoffen sein.

Hohe Sanktionen

Die Verordnung sieht viele Maßnahmen zur Abfallvermeidung vor. Unternehmen werden zukünftig jährlich über ihre Abfallmengen Bericht erstatten müssen, und Restaurants müssen darauf hinweisen, dass Gäste ihr übrig gebliebenes Essen mitnehmen können. Ferner werden Supermärkte verpflichtet sein, Lebensmittel, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen, zu einem geminderten Preis anzubieten. Unternehmen, die sich nicht an diese Vorschriften halten, werden bei schweren Verstößen mit Geldbußen zwischen 6.001 und 150.000 Euro bestraft. Im Wiederholungsfall kann die Geldstrafe sogar bis auf eine Million Euro steigen.

75% der Haushalte in Spanien geben zu, dass sie Lebensmitteln verschwenden. Dies ergab die jüngste Studie des Landwirtschaftsministeriums über Lebensmittelverschwendung. Die Studie wurde im Jahr 2020 durchgeführt und basiert auf 8.000 Befragungen.

Das neue Gesetz sieht jedoch keine Sanktionen gegen Personen vor, die Lebensmittel in ihren Haushalten verschwenden, obwohl dort der größte Anteil der Abfälle anfällt. Die Bevölkerung wird durch Sensibilisierungskampagnen auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Von den Lebensmitteln, die im Müll landen, sind drei Viertel unverarbeitet, das heißt, ungekocht. Unter diesen Produkten sind Obst (32,1%), Gemüse (13,6%), Brot (4,8%) und Milch (4,5%) am häufigsten zu finden.

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