Lernen aus der Finanzkrise


Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)

Wer sich an nur einige wenige Grundregeln bei der Kapitalanlage hält, wird kaum riesige Verluste zu verkraften haben. Er wird auch nie auf die „einmalige Anlagechance“ hereinfallen.

Denn: Ihre Vermögensanlage muss haargenau zu Ihren persönlichen Vermögensverhältnissen passen und Sie dar-über hinaus noch gut schlafen lassen. Wenn Sie Ihre Kapitalanlagen sorgsam planen und regelmäßig pflegen, sind Sie nie auf eine einmalige Chance, die Ihnen von wem auch immer angeboten wird, angewiesen. Schließlich ist jede Rendite, die über der von festverzinslichen Staatsanleihen liegt, mit erhöhtem Risiko behaftet.

Die Beratungsklassiker, die man immer wieder hört – Staatsanleihen sind sicher, Banken gehen nicht pleite und fällt eine Anlageklasse, steigt die andere –, hat die Geschichte längst widerlegt. Heute muss ein Depot auch für das Katastrophenrisiko aufgestellt sein. Im schlimmsten Fall werden Sie so zwar ärmer, aber nicht arm. Und haben eine gute Ausgangsbasis für die besseren Zeiten, die immer gefolgt sind. Kapitalanlagen sollten daher gegen diese drei Szenarien der Vergangenheit geprüft werden: die Hyperinflation von 1923, die große Depression von 1929 und die Währungsreform von 1948. Welche Investmentform oder welcher Mix kommt am besten durch die Krise?

Konten und Termingelder sind sowohl in der Hyperinflation als auch bei der Währungsreform die schlechteste Anlage gewesen. Auch Anleihen – Staatsanleihen ebenso wie Unternehmensanleihen – waren in Zeiten der Inflation und bei der Währungsreform die großen Verlierer. In der Zeit der Deflation ist aber der Ausfall des Schuldners die größte Gefahr für den Anleger. Deshalb sind Unternehmensanleihen auch mit einem höheren Risiko als Staatsanleihen belastet. Ein gut sortiertes Aktienportfolio hat jedoch bisher jede Krise überlebt – wenn auch mit Verlusten und Teilausfällen. Im Laufe der Zeit haben sich die überlebenden Firmen allerdings positiv entwickelt. Gold musste man in den Krisenzeiten der Vergangenheit zwar haben, aber am richtigen Ort, denn in manchen Staaten wurde der Besitz von Gold verboten.

Ob reich oder etwas weniger reich, in den Fragen der Geldanlage gibt es einfache Grundkenntnisse, die jeder von uns einhalten sollte. Erinnern Sie sich noch an den kürzlich in der Presse vorgestellten Fall, bei dem ein Vater seine gesamten Ersparnisse bei einer Bank, die den höchsten Zins gezahlt hat, anlegte? Die Bank war die in Konkurs gegangene isländische Kaupthing Bank. Die ganze Nation hatte Mitleid. Ich bin da anderer Meinung. Es ist grob fahrlässig, alles auf eine Karte zu setzen, auch wenn diese Festgeld heißt. Darüber hinaus war es ein klassischer Fall von Gier: Alles bekam der, der die meisten Zinsen gezahlt hat. Das Thema gesunder Menschenverstand, Mischung der Anlagearten und ausgeglichenes Risiko wurden bei dieser Anlage völlig außer Acht gelassen. Nehmen wir noch ein Beispiel aus dem Immobiliensektor.

Sie kaufen eine Wohnung im Wert von 160.000 Euro. Dafür nehmen Sie einen Kredit über 128.000 Euro auf. Wenn die Mieteinnahmen die Zinsen und Tilgung decken, halten Sie das Objekt für eine gute Inves­titionsentscheidung. Es interessiert Sie nicht, ob der Wert der Immobilie unter die investierten 160.000 Euro gefallen ist, da Sie nicht verkaufen wollen. Erst wenn keine Mieteinnahmen mehr gezahlt werden, die Bank auf Tilgung des Kredits besteht und sie deswegen verkaufen müssen, werden Sie merken, ob es ein guter Kauf war oder Sie Geld verloren haben. Dasselbe gilt für Aktien: Erst wenn Sie verkaufen, machen Sie eventuell Verluste!

In den folgenden Artikeln werden wir Ihnen – neben aktuellen Kommentaren – die wichtigsten Grundgesetze der Kapitalanlage vorstellen. Dennoch ein Wort der Warnung: Seien Sie bitte auch in Zukunft bei der Kapitalanlage vorsichtig! Denn nur weil Sie ein Buch über Pharmazie gelesen haben, sind Sie noch lange kein Apotheker. Zur Kapitalanlage gehören Ausbildung, aktuelles Wissen, laufende Fortbildung, harte Arbeit und das notwendige Quäntchen Glück, das jeder für seinen Erfolg braucht.

Mehr Informationen? Bei Interesse können Sie bei Herrn Robert Burlon unter der Telefon-Nr.: 922-57 54 96 Näheres erfahren.     

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