Mehr als 2.500 verunglückte „Pardelas“ gerettet


Der Sepiasturmtaucher oder auch Gelbschnabel-Sturmtaucher ist eine auf den Inseln seit Jahren geschützte Zugvogelart. Foto: cabildo de tenerife

Die Aufklärungskampagnen für den Schutz dieser Vögel zeigen Erfolg

Teneriffa – Das Umweltamt der Inselverwaltung hat das Ergebnis der diesjährigen Schutzkampagne für Sturmtaucher bekannt gegeben, während der mehr als 2.500 Jungvögel gerettet werden konnten.
Jedes Jahr, wenn der Nachwuchs der Sepiasturmtaucher (Calonectris diomedea), auch bekannt als Gelbschnabel-Sturmtaucher, seine ersten Flugversuche unternimmt, wird vom Cabildo eine Schutz- und Hilfsaktion für diese Zugvogelart gestartet. Auch andere kanarische Institutionen haben ähnliche Schutzpläne entwickelt, denn die „Pardela Cenicienta“, wie der Sepiasturmtaucher auf Spanisch heißt, kommt an allen Küsten der Kanarischen Inseln vor. Ihr Bestand ist nicht gefährdet, doch die Bebauung und die grelle Beleuchtung der Küstenorte bereitet den Jungvögeln bei ihren ersten Flugversuchen bei Nacht zunehmend Probleme. Viele Junge verlieren, geblendet von der Beleuchtung, die Orientierung und stürzen ab.
Dank der Einrichtung eines Nottelefons konnten in diesem Jahr insgesamt 2.580 junge Sepiasturmtaucher gerettet werden. Sie wurden von Tierärzten des Wildtierzentrums „Centro de Rescate La Tahonilla“ untersucht und konnten anschließend wieder freigelassen werden.
Vom Umweltamt des Cabildos aus werden jedes Jahr Freilassungen organisiert, an denen die Bevölkerung teilnimmt. Dieses Jahr fanden über 30 solcher Aktionen statt, womit die Öffentlichkeit für den Schutz dieser Vögel sensibilisiert werden soll. Der Erfolg zeigt sich in der aktiven Beteiligung der Bürger an der Schutzkampagne. In den Monaten Oktober und November gingen mehr als 3.400 E-Mails und über 1.500 Anrufe in La Tahonilla ein, die verunglückte Sturmtaucher meldeten.
Sepiasturmtaucher brüten einmal pro Jahr, und jedes Paar legt nur ein einziges weißes Ei in eine Nisthöhle an den Klippen oder direkt auf die Felsen. Wenn das Junge im Sommer schlüpft, wird es eine lange Zeit – bis zu 90 Tage – im Nest von den Eltern versorgt, bis es flügge ist. Wenn die Sturmtaucher bei Nacht zu ihren Nistplätzen fliegen, sind sie an ihrem lauten Geschnatter zu erkennen.
Im Oktober verlassen die Jungvögel dann die Nistplätze und wagen sich aufs Meer hinaus. Die ersten Flugversuche finden meist im Mondschein statt, weshalb die Lichtverschmutzung der Küsten eine große Bedrohung für den Nachwuchs darstellt. Besonders viele Vögel verunglücken jedes Jahr in den touristischen Gemeinden Arona und Adeje (etwa 65% der gesamten Zahl).

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