Ende 2010 lebte fast ein Drittel der kanarischen Bevölkerung unter der Armutsgefährdungsgrenze
Die Wirtschaftskrise und die wachsende Arbeitslosigkeit drängen immer mehr Menschen in die Armut.
Nach einer Studie der Organisation EAPN Madrid, die sich gegen Armut und soziale Ausgrenzung einsetzt, stieg die Zahl der Canarios, die unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze leben, bis Ende 2010 auf 647.212 Personen.
Anders ausgedrückt: 31,1% der kanarischen Bevölkerung verdiente weniger als 60% des Durchschnittseinkommens (nach den letzten Daten des nationalen Statistikinstituts [INE] von 2009 lag das durchschnittliche Bruttoeinkommen bei 18.926 Euro).
Ein Jahr zuvor waren es 567.520 bzw. 27% der Bevölkerung, also erlitten innerhalb eines Jahres rund 80.000 Canarios einen derartigen Rückgang ihrer Einkommen, dass sie unter die Armutsgefährdungsgrenze gedrängt wurden.
Spanienweit lag die Anzahl der Menschen unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze bei 11.666.827 (+2,1%), die Quote bei 25,5%.
Die EAPN Madrid zeigte an, dass die Sozialpolitik – die hauptsächlich in Händen der autonomen Regionen liegt – schon vor der Krise und erst recht nicht während der Rezession funktioniert hat. Demnach vernachlässige Spanien schon seit Langem die Ausgaben für finanzielle Hilfen oder steuerliche Vergünstigungen für arme oder sich in der Gefahr sozialer Ausgrenzung befindliche Familien. Um die Armut abzubauen und die schlimmsten Folgen der Wirtschaftskrise abzumildern, sei eine tiefgreifende Reform der Sozialpolitik und die Aufstellung eines alle zuständigen Institutionen einbeziehenden Staatspaktes dringend notwendig.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]