Mehr Fertiggerichte und weniger Fisch und Obst


Im vergangenen Jahr wurden 4,8% mehr Fertiggerichte eingekauft. Foto: pixabay

Das Ministerium führt den Wandel beim Kauf von Lebensmitteln auf den Anstieg von Einpersonenhaushalten zurück

Madrid – Das Verhalten der Spanier beim Kauf von Lebensmitteln verändert sich. Im vergangenen Jahr wurden weniger Fleisch, Fisch und Obst, dafür mehr Sonnenblumenöl und Fertiggerichte eingekauft, wie aus dem kürzlich von Luis Planas, Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung, vorgestellten Bericht über den Nahrungsmittelkonsum 2017 her­-

vor­geht. Diese Studie gibt jedes Jahr Aufschluss über die Zusammensetzung des Warenkorbs beim Lebensmitteleinkauf, über die Ernährungsgewohnheiten der Spanier und deren Ausgaben für Lebensmittel.

Gemäß dieser Studie stieg der Konsum von Sonnenblumenöl um 21,1%, von Eis und Torten um 7,5%, von Hülsenfrüchten um 4,7%, von Pasta um 2,9% und von Reis um 1,1 %. Auch wurden im vergangenen Jahr 4,8% mehr Fertiggerichte eingekauft.

Auf der anderen Seite ging der Verbrauch von Olivenöl um 8,5%, von Meeresfrüchten um 5,9%, von Zucker und Brot um 2,5% zurück. Es wurde 2,2% weniger Fleisch, 3,3% weniger Fisch und 3,5% weniger Obst gekauft. Das Ministerium für Ernährung führt in seinem Bericht die Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten unter anderem auf den „bedeutenden Anstieg“ von Einpersonenhaus­halten zurück.

Nach Volumen der eingekauften Lebensmittel stand Gemüse mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 101,2 kg im Jahr an erster Stelle, gefolgt von Obst (94,4 kg) und frischem Fleisch (42,6 kg).

„Die Ernährung der Spanier ist weiterhin sehr gesund, und die Gerichte werden vorzugsweise selbst zubereitet und zwar vor allem gegrillt oder im Ofen,“ versicherte der Minister. Laut Luis Planas würden wieder mehr Lebensmittel konsumiert, die typisch für die mediterrane Ernährung seien, begründet auf einer Verbesserung der Einkommen der Haushalte.

Zu den am häufigsten konsumierten Gerichten der Spanier gehören grüner Salat, die Pizza, Tomatensalat, Hühnerbrust und Linsen.

Beim Getränkeverbrauch stellte die Studie fest, dass die Bevölkerung natürlich an erster Stelle Wasser konsumiert (82 Liter Flaschenwasser pro Person und Jahr), gefolgt von Milch (86 l), Erfrischungsgetränken (49 l), Bier (42 l) und Kaffee (23 l).

Doch die Studie des Ministeriums nimmt auch noch einen anderen Aspekt unter die Lupe: Im vergangenen Jahr landeten 1,229 Milliarden kg Nahrungsmittel im Müll, davon 87,5% unangetastete Lebensmittel. Vor allem Obst, Gemüse und Brot wurden weggeworfen. Immerhin ging die Gesamtmenge der entsorgten Lebensmittel im Vergleich zum Vorjahr um 5,7% zurück. „Die Familien sind sich zunehmend der Bedeutung der Verschwendung von Lebensmitteln bewusst,“ heißt es in der Studie.

Das Ministerium hat zudem erfasst, dass sich die Gesamtausgaben der Spanier für Lebensmittel im vergangenen Jahr auf 102,584 Milliarden Euro beliefen, was einem Anstieg von 3,6% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Pro Person wurden durchschnittlich 2.525,71 Euro jährlich für die Ernährung aufgewendet. Über 88% der Lebensmittel wurden zu Hause verspeist, nur knapp 12% außer Haus.

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