Das Unternehmen mit dem höchsten Umsatz im Inland
Madrid – 21 Milliarden Euro: Das ist der Umsatz der Supermarktkette Mercadona im vergangenen Jahr. Kein anderes spanisches Unternehmen erreichte innerhalb der Landesgrenzen diese Zahl. Damit hat die Supermarktkette den Repsol-Konzern überholt, der 2017 in Spanien einen Umsatz von 20,727 Milliarden Euro verzeichnete.
Mercadona konnte das hervorragende Ergebnis von 2016, als bereits die Verkaufszahlen um 3,9% auf 19,802 Milliarden Euro angestiegen waren, im vergangenen Jahr weiter ausbauen.
Gleichzeitig gingen die Gewinne um 49% zurück, was hauptsächlich auf die hohen Investitionen von über einer Milliarde Euro zurückzuführen ist. Das Unternehmen bereitet unter anderem den Einstieg in den portugiesischen Markt vor, der für 2019 vorgesehen ist.
Doch die von Juan Roig geleitete Supermarktkette hat nur im Inland die Nase vorn. Legt man den Umsatz der spanischen Unternehmen im In- und im Ausland zugrunde, gewinnt Santander (56,041 Milliarden Euro), gefolgt von Telefónica (52,007 Milliarden Euro), Repsol (41,668 Milliarden Euro) und Iberdrola (31,263 Milliarden Euro).
Im Inland wiederum lassen Mercadona und Repsol die anderen Unternehmen weit hinter sich zurück. Zwar ist der Umsatz von El Corte Inglés noch nicht bekannt gegeben worden, doch ein Jahr zuvor erwirtschaftete das Unternehmen 15,504 Milliarden Euro. Auch Cepsa, deren Daten des vergangenen Jahres ebenfalls noch nicht bekannt sind, setzte 2016 mit 11,723 Milliarden Euro weit weniger um als der Supermarktgigant aus Valencia. Dia, direkter Konkurrent von Mercadona, brachte es im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von lediglich 4,793 Milliarden Euro.
Investitionen mit eigenen Mitteln bezahlen
Bei der Vorstellung des Jahresberichts gab Juan Roig Einzelheiten des unternehmenseigenen Strategieplanes bekannt, in dessen Rahmen das Unternehmen bis 2023 über 8,5 Milliarden Euro in die Modernisierung der mehr als 1.600 Geschäfte, den Bau neuer Filialen, die Verbesserung der Logistik, die Ausweitung nach Portugal und den Ausbau des
E-Commerce-Geschäftes investieren wird. Nach den Worten Roigs sollen diese enormen Investitionen komplett aus eigenen Mitteln und ohne neue Schuldverpflichtungen gestemmt werden.
So konnte Mercadona im vergangenen Jahr zwar den Umsatz um 6% steigern, doch gingen die Gewinne aufgrund der hohen Investitionen aus eigenen Mitteln um die Hälfte auf 322 Millionen Euro zurück. Dafür wurden 29 Supermärkte eröffnet, 16 geschlossen und 126 erneuert. Der Verkauf frischer Lebensmittel wurde ausgebaut, und es wurden zwei Innovationszentren, in Paterna und in Oporto eröffnet. Auch 5.000 neue direkte Arbeitsplätze und zusätzlich 3.700 indirekte bei den Lieferanten nach der Inbetriebnahme von 80 neuen Fabriken (Investition: 700 Millionen Euro) wurden geschaffen. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Mitarbeiter auf 84.000, davon 64% Frauen, die 47% der leitenden Posten innehaben. Das Mindesteinstiegsgehalt liegt bei 1.132 Euro netto. Vom Gewinn wurden 35%, also 313 Millionen Euro, als Zielprämie an die Belegschaft ausgezahlt.
Während der Konzern den Innenmarkt für abgedeckt hält und die Welle der Eröffnungen neuer Filialen gebremst hat, soll jetzt die Ausweitung nach Portugal angegangen werden. Trotzdem kündigte Roig für das kommende Jahr Investitionen von 1,5 Milliarden Euro in Spanien an, für die Eröffnung 27 neuer Märkte, die Modernisierung von 200 Filialen entsprechend dem neuen Effizienz-Modell sowie die Schaffung von 1.000 neuen Arbeitsplätzen.
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