Zahlreiche Teilnehmer stornierten ihre Standreservierungen für die Mobilfunkmesse Mobile World Congress, MWC 2020, in Barcelona
Madrid – Die weltgrößte Mobilfunkmesse Mobile World Congress (MWC), die vom 24. bis 27. Februar 2020 in Barcelona stattfinden sollte, ist abgesagt.
Sicherheitsbedenken wegen einer möglichen Gefährdung der Aussteller und Besucher der Messe durch die Ausbreitung des Coronavirus hatten immer mehr Unternehmen, darunter AT&T, Vodafone, Deutsche Telekom, Intel und Facebook dazu bewogen, ihre Teilnahme abzusagen und die Standreservierungen zu stornieren. Deshalb hat sich der Veranstalter, der Verband der Mobilfunkanbieter GSMA, dazu entschlossen, die MWC 2020 abzusagen. Der dadurch entstehende Schaden geht in die Millonen.
Die erste Absage durch den südkoreanischen Elektronikhersteller LG Electronics am 5. Februar löste eine Welle von Stornierungen aus, die weder die GSMA noch die Bemühungen der spanischen und katalanischen Regierung sowie der Stadtverwaltung von Barcelona bremsen konnten.
Unter anderem zogen die US-Unternehmen Cisco, Intel, AT&T, Sprint, Facebook und Mcafee sowie die Smartphone-Hersteller Vivo, Sony, LG, TCL, HMD, Nokia und Ericsson ihre Anmeldungen zurück. Entscheidend waren jedoch die Absagen der großen europäischen Anbieter Vodafone, Deutsche Telekom und BT, die einen großen Einfluss in der GSMA haben.
All dies, obwohl die Organisatoren des MWC, aber auch die asiatischen Aussteller zahlreiche Maßnahmen ergriffen hatten, um die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu minimieren: Unter anderem sollten die Messebesucher auf das übliche Händeschütteln verzichten, überall sollten Desinfektionsspender aufgestellt werden, Mikrofone ständig ausgetauscht sowie Gegenstände und Türklinken häufig gereinigt und desinfiziert werden. Die chinesischen Aussteller wollten fast nur Personal aus Europa einsetzen, und die wenigen chinesischen Teilnehmer reisten eher an, um vor Beginn der Messe eine freiwillige zweiwöchige Quarantäne zu durchlaufen.