Kanarischer Unternehmer überreichte das fertige Projekt an die Bürgermeisterin von Güímar
„Mimiland Park Canary Water World“, so soll der Familienfreizeitpark heißen, den ein kanarischer Unternehmer in einem stillgelegten Steinbruch in Güímar bauen will.
Vor Kurzem übergab Initiator Andrés Alonso das von den renommierten Architekten Juan Carlos Piñeiro und Inma Piñeiro ausgearbeitete Projekt an die Bürgermeisterin.
Bereits im Herbst 2013 hatten Alonso, Präsident der Unternehmensgruppe Hemi, und Carmen Luisa Castro, Bürgermeisterin von Güímar, die Idee medienwirksam präsentiert. Kurz darauf wurde die Durchführung jedoch von der Entscheidung der Regionalregierung über eine ausnahmsweise vorzunehmende Nutzungsänderung zum Bauland abhängig gemacht (das Wochenblatt berichtete). Dann war es still geworden um „Mimiland Park“. Doch vor einigen Tagen luden die Bürgermeisterin und Alonso Politiker, Unternehmer und öffentliche Persönlichkeiten in das Rathaus ein, um das nun fertig ausgearbeitete Projekt vorzustellen. Alonso hatte die renommierten Architekten Juan Carlos Piñeiro und Inma Piñeiro, die zusammen mit Andrés Piñeiro unter anderem das „Hotel Bahía del Duque“ entwarfen, mit dem Entwurf beauftragt.
Freizeitpark + Hotel – neues Tourismusmodell
Bei „Mimiland Park Canary Water World“ soll es sich um ein neues touristisches Modell handeln, das in ein und derselben Anlage ein Hotel, einen Freizeitpark und ein Einkaufszentrum miteinander vereint. Besonders an dem Vorhaben ist auch der Standort in einem ehemaligen Steinbruch, einem der vielen in der Gemeinde Güímar, die die Landschaft verschandeln und heute Gegenstand von Gerichtsverfahren wegen Umweltdelikten sind. Laut Alonso würde sein Projekt einem dieser Steinbrüche, konkret dem der Erben von Fulgencio Díaz, der an die Südautobahn TF-1 grenzt, einem Zweck zuführen. Der Familienfreizeitpark wurde in seinem Entwurf dem 242.000 qm großen und 40 m tiefen Steinbruch angepasst und würde diesen optimal ausfüllen.
Das Projekt, das ganzheitlich im Design an Afrika erinnern soll, sieht den Bau eines Hotels in der gehobenen Viersterne-Kategorei mit 417 Zimmern auf einer Fläche von 51.000 Quadratmeter vor. Es soll „Hotel Valle de Güímar“ heißen. Die Umrisse des Hotels passen sich den runden Linien des Steinbruches an. Weiterhin ist der Bau eines Einkaufszentrums mit Namen „Africa Shopping“ geplant, wo sich 40 Filialen der bekanntesten Marken niederlassen sollen. Auch an einen Supermarkt und ein Parkhaus mit 250 Plätzen wurde gedacht.
Der Freizeitpark selbst soll sich über 22.900 qm erstrecken und unter anderem mit einem Wellenbad, einem Sandstrand, einem künstlichen Fluss, Wasserrutschen, einem Riesenrad und einer Achterbahn für Spaß und Vergnügen bei Groß und Klein sorgen. Geplant sind darüber hinaus Tennis- und Paddelplätze sowie eine Sportschule, die Schwimm-, Tauch-, Surf- oder Trampolin-Unterricht gibt. Doch auch an diejenigen, die statt sportlicher Betätigung lieber relaxen möchten, wurde im Projektentwurf gedacht, denn auch ein Spa soll gebaut werden.
Zu den weiteren Highlights des „Mimiland Park Canary Water World“ soll ein Aussichtsturm mit Restaurant gehören. Diverse Themenrestaurants sollen für das leibliche Wohl der Gäste sorgen, ein Theater mit 600 Sitzplätzen sowie ein Museum und eine Wanderausstellung Kulturgenuss bieten und eine Diskothek sowie ein Kasino das Nachtleben fördern.
Ein Aquarium und ein Wasserfall sollen das Mammutprojekt abrunden.
Laut Alonso werden im Freizeitpark 1.000 direkte und 1.500 indirekte Arbeitsplätze geschaffen. Von 900.000 Besuchern und Einnahmen in Höhe von 130 Millionen Euro im ersten Jahr ist die Rede.
Die Zukunft wird es zeigen
Während der Präsentation gab der Initiator bekannt, die Finanzierung der veranschlagten 94 Millionen Euro sei gesichert und werde von einem Investitionsfonds getragen. Jetzt stehe nur noch die erforderliche Nutzungsänderung seitens des Kanarenparlamentes aus. Andrés Alonso beklagte sich über die ihm von vielen Seiten entgegengebrachte Kritik und sogar Hohn über sein teilweise als illusorisch bezeichnetes Projekt. Dabei würde sein Vorhaben den Tourismus in der Gemeinde erschließen, Güímar Arbeitsplätze bringen und einem verlassenen Steinbruch – einem Schandfleck in der Landschaft – einen Nutzen geben.
Ob es zum Bau dieses Mammutprojektes kommt, ist jedoch fraglich. Das Projekt könnte daran scheitern, dass die Nutzungsänderung verweigert wird, aber auch daran, dass dem Initiator die rund 40 Millionen Euro teure Strafe wegen illegalen Gesteinsabbaus des Steinbrucheigentümers angelastet wird. Weil Alonso weiterhin keine konkreten Details zum Investmentfonds bekannt gibt, bestehen auch in dieser Hinsicht Zweifel.
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