Mindestlohn um ein Prozent erhöht


© EFE

Die Gewerkschaften halten die Anhebung für zu gering

Bei der letzten Kabinettssitzung wurde der Mindestlohn für das Jahr 2016 um ein Prozent von 648,60 auf 655,20 Euro erhöht. Die Regierung begründete die Maßnahme mit der generellen Verbesserung der Wirtschaft und den guten Aussichten für das neue Jahr.

Noch im Juni war im Einvernehmen der Vertreter von Regierung, Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften eine Erhöhung von 1% noch im selben und von 1,5% im Jahr 2016 vereinbart worden.

Der Arbeitgeberverband CEOE bezeichnete die Anhebung als „korrekt“, während die Gewerkschaften geschlossen gegen die Herabsetzung der ursprünglich ausgehandelten Erhöhung protestierten. Sowohl CC.OO. als auch UGT lehnten den Beschluss ab und erklärten, die Erhöhung um nur 1% sei unzureichend. Die Regierung führte an, vor Absegnung des Beschlusses seien alle beteiligten Sektoren angehört worden, woraufhin die Gewerkschaften empört wissen ließen, man sei nur in Kenntnis gesetzt und nicht miteinbezogen worden. 

Die Gewerkschaftsvertreter richteten sich umgehend schriftlich an die Arbeitsministerin Fátima Báñez und forderten die Einberufung neuer Verhandlungen. Sie verlangen eine Anhebung des Mindestlohnes von 11% auf 720 Euro für 2016 und von weiteren 11% auf 800 Euro für 2017.

Im EU-Mittelfeld

Der spanische Mindestlohn liegt nach den Erhebungen von Eurostat im EU-Durchschnitt, schließlich erhöht sich dieser bei Anwendung der Kriterien des europäischen Statistikamtes, welches den Jahreslohn auf 12 statt auf 14 Gehälter aufrechnet, auf 474 Euro. Womit Spanien den neunten Platz unter 22 Ländern einnimmt. 

Zu den Ländern mit dem höchsten Mindestgehalt gehören Luxemburg (1.923 Euro), Großbritannien (1.510 Euro), die Niederlande (1.508 Euro), Belgien (1.502 Euro) und Deutschland (1.473 Euro). Im Mittelfeld befinden sich Spanien, Slowenien (791 Euro), Malta (720 Euro), Griechenland (684 Euro) und Portugal (589 Euro). Den geringsten Mindestlohn gibt es in Polen (418 Euro), Kroatien (399 Euro), Estland (390 Euro) und der Slowakei (380 Euro). 

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