Spanien berücksichtigt erstmals die Handy- und Videospielsucht in der Nationalen Strategie zur Suchtbekämpfung
Madrid – Rund 21% der spanischen Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren nutzen die neuen Technologien in exzessiver Art und Weise. Dieser Umstand hat die Regierung dazu veranlasst, Süchte, die nicht auf der Zuführung von Substanzen beruhen, wie suchthafte Abhängigkeit von Video- und Online-Wettspielen, in die Nationale Strategie zur Suchtbekämpfung mit einzubeziehen.
Dieser Suchtpräventionsplan, der Mitte Februar verabschiedet wurde, sieht unter anderem vor, Workshops in den Schulen einzuführen, welche diese Problematik thematisieren, die Lehrerschaft durch entsprechende Fortbildungsmaßnahmen zu befähigen, kom- petent mit dem Problem umzugehen und die Werbung für Internetspiele und -wetten, bei denen um Geld gespielt wird, zu regulieren.
Dass mindestens ein Fünftel der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren das Internet in unangemessener Weise nutzen, bedeutet jedoch nicht, dass jeglicher zwanghafte Umgang mit den neuen Technologien als Suchtgeschehen einzustufen ist. Doch es ist bedenklich, dass eine hohe Zahl von Jugendlichen einräumt, nicht zu einem selbst gesetzten Zeitpunkt mit dem Surfen im Netz oder mit den Videospielen aufhören zu können und dass sie, wenn sie keinen Zugang zum Internet haben, Angstzustände bekommen. Viele geben an, dass ihre Freundschaften oberflächlicher werden.
Mit der Prävention soll schon in der Grundschule begonnen werden. In Arbeitsgruppen sollen die Kinder selbst die Gefahren und Probleme exzessiver Internet- und Handynutzung erkennen und Lösungen vorschlagen.
Eine besondere Schwierigkeit, welche die mit den neuen Technologien verbundenen Süchte bieten, ist, dass es nicht das Ziel sein kann, den Umgang mit Smartphone und Internet gänzlich zu vermeiden, wie es im Fall von Suchtstoffen anzustreben wäre. Sondern es muss Kompetenz im Umgang mit den Vorzügen und Gefahren der neuen Technologien erworben werden.
Die übertriebene Beschäftigung mit Smartphone, Videospielen und Co. kann ernste Konsequenzen für den Erfolg in der Schule haben. Sie stört die Fähigkeiten zum konzentrierten Arbeiten massiv und führt in der Folge zu schlechten Noten und zu einem erhöhten Risiko eines vollständigen Schulversagens.
Weitere Fallen, die sich im Internet auftun, sind die Online-Wetten. Immerhin 9,8% aller befragten Jugendlichen zwischen 14 und 17 gaben an, schon einmal Geld gesetzt zu haben, meist auf Websites, die in Spanien verboten sind.
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