Inselverwaltung von Teneriffa arbeitet an einem neuen Waldbrand-Früherkennungssystem
Teneriffa – Seit Jahren wird auf Teneriffa an der Entwicklung und Einführung eines Waldbrand-Früherkennungssystems getüftelt. Nun kündigte der Leiter des Inselamtes für Innovation und Cabildo-Vizepräsident Enrique Arriaga an, dass er dem spanischen Ministerium für Wissenschaft, Innovation und Universitäten (MICIU) ein neues, ambitioniertes und modernes System zur Früherkennung und -warnung von Waldbränden vorlegen wird. Dieses System, so Arriaga, beinhalte technologische Inhalte höchsten Niveaus, die vom Astrophysikalischen Institut der Kanaren (IAC) entwickelt wurden. Auch das Kommunikationssystem der Feuerwachtürme werde in diesem Zuge erneuert, so Arriaga.
Mit diesem Schritt verwirft die Inselverwaltung das Projekt mit Namen „Predinfor“, das seit dem Jahr 2015 vorangetrieben wurde. Im Dezember 2019 hatte Cabildo-Präsident Pedro Martín das Abkommen mit dem MICIU unterzeichnet, um dieses 6,9 Millionen Euro teure Frühwarnsystem auf der Insel einzuführen. Der spanische Staat übernahm mit rund 5,9 Millionen Euro den Großteil der Kosten.
Indem das Cabildo dieses Projekt verwirft, geht die dafür vorgesehene Subvention verloren, was von der Opposition angeprangert wurde. Die regierenden Parteien PSOE und Ciudadanos seien schlichtweg unfähig, kritisierte Coalición Canaria (CC).
Enrique Arriaga räumte ein, im vergangenen Jahr hätten „aufgrund der Pandemie“ vereinbarte Fristen für Ausschreibungen und Auftragsvergaben nicht erfüllt werden können, weshalb entschieden worden sei, das ursprüngliche Projekt zu verwerfen bzw. es in verschiedenen Punkten „moderner und zuverlässiger“ zu gestalten.
Der Verzicht auf das Projekt bedeutet allerdings zunächst, dass das Cabildo den bereits erhaltenen zweckgebundenen Vorschuss in Höhe von 4,1 Millionen Euro zuzüglich Zinsen an das MICIU zurückzahlen muss. Das neu entwickelte Waldbrandfrüherkennungssystem will das Cabildo nach Auskunft von Arriaga dem Ministerium Ende dieses Jahres vorlegen.