Dafür will sich das Land verstärkt als kulturelles Reiseziel positionieren und auf Qualitätstourismus setzen
Madrid – Nach dem für den Tourismus so verheerenden Jahr 2020 bereitet sich Spanien nun bereits so gut wie möglich auf die Zeit nach der Corona-Pandemie vor. Wie die Ministerin für Industrie, Handel und Tourismus, Reyes Maroto, Ende Januar erklärte, wolle man zukünftig nicht mehr nur auf den herkömmlichen „Sonne und Strand“-Tourismus setzen, sondern das Land auch als attraktives kulturelles Reiseziel positionieren. Besonders viel Hoffnung mache man sich in diesem Zusammenhang auf Urlauber aus Asien und Nordamerika, die Spanien – einer aktuellen Studie des spanischen Tourismusinstituts Turespaña zufolge – als ein Reiseland angeben, das sie besonders gerne besuchen würden.
„Wir müssen aufhören, nur die Anzahl der Urlauber zu zählen, die nach Spanien kommen, sondern mehr auf die Qualität der Besucher achten, die unser Land als Reiseziel wählen“, so Montero wörtlich. Um das auch nach außen zu kommunizieren, ist nun unter anderem auch eine Werbekampagne geplant, die verdeutlichen soll, dass Spanien nicht nur für Strandurlauber ein attraktives Reiseziel ist, sondern durchaus auch für Kulturliebhaber und Gourmets interessant ist.
Vor Ausbruch der Corona-Krise war Spanien nach Frankreich das am meisten besuchte Land der Welt, allerdings erreichte es diesen zweiten Platz nur dank der zahlreichen Urlauber, die vor allem wegen der Sonne und der Strände kamen. Diese Urlaubsform gilt nun zunehmend als überholt.
Der Vorsitzende von Turespaña, Miguel Sanz, erklärte in diesem Zusammenhang: „Spanien ist, was den Strandtourismus betrifft, zweifellos sehr erfolgreich gewesen, wir sollten nun aber die Chance nutzen und das Land auch für Städteurlauber und kulturell Interessierte bewerben.“ Spanien habe schließlich mehr zu bieten, als nur die jetzt schon beliebten Großstädte Barcelona oder Madrid.
Allerdings liege man, was die Urlauber betreffe, zahlenmäßig im Vergleich zu anderen mittelgroßen Städten in Deutschland, Frankreich und Italien noch weit zurück. Das gelte es nun zu ändern, und in diesem Zusammenhang seien Urlauber aus asiatischen oder nordamerikanischen Staaten besonders interessant, da dort, wie eine Umfrage jüngst ergeben habe, Spanien neben Italien besonders häufig als Urlaubswunschland genannt werde.
Urlauber aus diesen Ländern seien erfahrungsgemäß jedoch weniger interessiert an Strand und Sonne, deswegen müsse nun verstärkt daran gearbeitet werden, die kulturellen, gastronomischen und auch landschaftlichen Vorzüge Spaniens bewusst nach außen zu kommunizieren.
Im Rahmen der Umfrage, bei welcher 17.300 potenzielle Urlauber aus Asien und Nordamerika befragt wurden, gaben die Teilnehmer unter anderem auch an, dass sie Spanien noch attraktiver fänden, wenn sich das Land nicht mehr nur auf den Massentourismus ausrichten würde, sondern auf eine größere Vielfalt an ausgesuchten touristischen Angeboten setzen würde.