Neue Tragödie auf dem Atlantik

Erstversorgung auf Lanzarote einiger der knapp 500 Migranten, die am 14. und 15. November die kanarische Küste erreichten. Unter ihnen waren auch wieder mehrere Babys, deren Gesundheitszustand nach einer ersten Einschätzung der Sanitäter stabil war. Fotos: EFE

Erstversorgung auf Lanzarote einiger der knapp 500 Migranten, die am 14. und 15. November die kanarische Küste erreichten. Unter ihnen waren auch wieder mehrere Babys, deren Gesundheitszustand nach einer ersten Einschätzung der Sanitäter stabil war. Fotos: EFE

Migrantenboot mit acht Toten und mehreren Dutzend Überlebenden durch Zufall entdeckt

Kanarische Inseln – Am Wochenende des 13. und 14. November hat sich erneut eine Tragödie in den Gewässern des Atlantiks nahe den Kanarischen Inseln abgespielt. Die Crew eines Segelbootes, das unter französischer Flagge etwa 65 Kilometer südlich von Gran Canaria unterwegs war, sichtete am Samstag ein ziellos im Meer treibendes Flüchtlingsboot, dessen Insassen in größter Not waren. Ein Frachter, der in der Nähe fuhr, wurde gebeten, die Position neben dem kleinen Boot zu halten. Als die Retter des Seenotrettungskreuzers von Gran Canaria eintrafen, fanden sie in dem Boot die leblosen Körper von acht Migranten und vollkommen erschöpfte und teils dem Tod nahe Mitreisende. Einige Insassen des Bootes, deren Gesundheitszustand besonders kritisch war, wurden mit einem Hubschrauber in das Krankenhaus Doctor Negrín auf Gran Canaria geflogen; drei Personen schwebten in Lebensgefahrt. Die anderen Überlebenden der Odyssee auf der Flüchtlingsroute von Afrika zu den Kanaren wurden mit dem Seenotrettungskreuzer Guardamar Polimnia in den Hafen von Arguineguín auf Gran Canaria geracht, wo Helfer des Roten Kreuzes die Erstversorgung übernahmen. Laut Angaben der Migranten hatten sie auf der Fahrt zu den Kanaren die Orientierung verloren und waren eine Woche lang auf See getrieben, bevor der französiche Segler sie entdeckte.

Erstversorgung auf Lanzarote einiger der knapp 500 Migranten, die am 14. und 15. November die kanarische Küste erreichten. Unter ihnen waren auch wieder mehrere Babys, deren Gesundheitszustand nach einer ersten Einschätzung der Sanitäter stabil war. Fotos: EFE
Erstversorgung auf Lanzarote einiger der knapp 500 Migranten, die am 14. und 15. November die kanarische Küste erreichten. Unter ihnen waren auch wieder mehrere Babys, deren Gesundheitszustand nach einer ersten Einschätzung der Sanitäter stabil war. Fotos: EFE

Zahl der Bootsflüchtlinge um 44,3% gestiegen

Am 14. und 15. November trafen auf Gran Canaria und Lanzarote 500 afrikanische Migranten in insgesamt 11 kleineren und größeren Flüchtlingsbooten ein. Unter ihnen waren auch mehrere Babys, deren Gesundheitszustand nach einer ersten Untersuchung zufriedenstellend war, und Frauen.

Zwischen dem 1. Januar und dem 31. Oktober 2021 erreichten 16.827 afrikanische Migranten auf dem Seeweg die Kanarischen Inseln. Dies geht aus dem jüngsten Bericht zur illegalen Einwanderung des spanischen Innenministeriums hervor, das eine steigende Tendenz feststellt. Im Vergleich zum selben Zeitraum des Jahres 2020 kamen 5.168 Personen mehr an, was einer Steigerung von 44,3% entspricht. Zwar sorgten die Flüchtlingszahlen im vergangenen Jahr für mehr Schlagzeilen, weil aufgrund des Platzmangels in den Erstaufnahmeeinrichtungen Hundete Migranten in Hotels einquartiert wurden, doch die Zahlen haben im Laufe dieses Jahres weiter zugenommen.

Auch die landesweit verzeichnete illegale Zuwanderung auf dem Seeweg, sprich die Zahl der Flüchtlinge, die an der Küste der Iberischen Halbinsel, der Balearen und der Kanaren ankamen, weist eine steigende Tendenz auf. Während 2020 zwischen Januar und Oktober insgesamt 26.329 Migranten registriert wurden, waren es im selben Zeitraum dieses Jahres mit 32.713 Personen 24,2% mehr.

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