Fast 50% Untertunnelung und ein Wechsel-Gleis
Im Dezember 2009 wurde der erste Entwurf des Gebietsplanes für den Bau der nördlichen Zugstrecke veröffentlicht. Aufgrund der massiven Proteste von Anwohnern, denen die Enteignung drohte, unterlag der Streckenverlauf in den letzten Monaten umfangreichen Veränderungen.
Nun wurden am 8. Oktober der neue Entwurf sowie eine Studie über Umweltauswirkungen publik gemacht.
Im Vergleich zum ersten sieht der zweite Entwurf für den Nord-Zug nun Folgendes vor: Statt 36,1 km soll die Trasse zwischen Santa Cruz und Los Realejos 37,3 km betragen; davon 17,9 km über- und 17,3 km unterirdisch sowie 1,1 km durch einen sogenannten „falschen Tunnel“ und 1,0 km über ein Viadukt. Die Untertunnelung wurde auf fast 50% erhöht. Damit musste auch der Kostenvoranschlag um 40 Millionen Euro auf 1,146 Milliarden Euro angehoben werden, die Steigerung des Konsumindexes noch nicht miteinbezogen.
Gegenüber einer Inselzeitung erklärte Carlos Alonso, Leiter des Wirtschaftsressorts der Inselverwaltung, die Veränderungen des Streckenverlaufs genauer. Laut Alonso rette die Verlängerung der Untertunnelung auf der Höhe von Cruz Chica, La Laguna, 90% der ursprünglich betroffenen Häuser; mit den restlichen fünfzehn Eigentümern werde nach Lösungen gesucht. In Tacoronte verlaufe die Strecke näher an der Autobahn, in El Sauzal sei nur noch ein Haus betroffen, in La Matanza und La Victoria werde die Trasse auf die andere Seite der Autobahn verlegt. Der neue Entwurf sehe auch einen anderen Standort für den Bahnhof in La Orotava vor. Doch besonders hervorzuheben ist die Ankündigung Alonsos, dass statt der zwei gegenläufigen Gleise jetzt nur eine umkehrbare Trasse über die ganze Nord-Autobahn verlaufen soll. Laut dem Leiter des Wirtschaftsressort hätten die Veränderungen zu einer 70%-igen Beseitigung der von den Anwohnern vorgebrachten Beeinträchtigungen geführt.
Als Haltestellen sind weiterhin Los Realejos, La Orotava, Acentejo, Santa Ursula oder La Victoria, ein Bahnhof zwischen Tacoronte und El Sauzal, Los Rodeos, Padre Anchieta (Umstiegsbahnhof) und Añaza (Umstiegsbahnhof) vorgesehen.
Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen die Züge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 220 km/h die Passagiere in 34 Minuten von Los Realejos nach Santa Cruz befördern; nach Costa Adeje soll die Fahrzeit insgesamt 67 Minuten betragen. Studien sprechen von einem Passagieraufkommen in Höhe von 13,5 Millionen pro Jahr.
Planeinsicht auch online
Am 8. Oktober wurde der Entwurf veröffentlicht. Seit dem 9. Oktober liegt dieser im Register des Cabildos in Santa Cruz (Mo.-Fr. 8.30-18.00 Uhr, Sa. 9.00-13.00 Uhr), im Büro in La Orotava (Avenida de la Constitución, Mo., Mi., Fr. 8.00-14.00 Uhr, Di. u. Do. 8.00-18.00 Uhr) und bei Metropolitano aus.
Auch im Internet können die Pläne unter www.tenerife.es/planes eingesehen werden.
Einsprüche gegen den neuen Streckenverlauf sind innerhalb von zwei Monaten einzureichen.
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