Unter anderem sollen potentielle Gewalttäter davor bewahrt werden, zur Tat zu schreiten
Das seit Ende September vergangenen Jahres im Einsatz befindliche Notfalltelefon 016 für gewaltgefährdete Frauen hat eine unerwartete Folgeerscheinung nach sich gezogen. Wie die neue Gleichberechtigungsministerin Bibiana Aído bei ihrem ersten Auftritt im Abgeordnetenkongress am 9. Juni nämlich verkündete, soll spätestens Ende dieses Sommers auch für Männer eine derartige Notrufnummer eingerichtet werden.
Madrid – Allerdings geht es dabei weniger darum, gewaltgefährdete Männer vor ihren aggressiven Frauen oder Lebenspartnerinnen zu schützen, sondern vielmehr aggressive Männer davor zu bewahren, zur Gewalt zu schreiten.
Die Erfahrung mit der 016-Nummer habe gezeigt, dass auch Männer, und zwar nicht nur mögliche Opfer, sondern auch potentielle Täter im Bereich häuslicher Gewalt telefonisch Rat und Hilfe suchten, erklärte die Ministerin. So riefen bei der Frauen-Beratungsstelle auch viele Männer mit den diversesten Fragen und Problemen an. Unter ihnen befanden sich Männer, die deutlich ihre Aggression und Gewaltbereitschaft gegenüber ihren Frauen oder Lebensgefährtinnen zeigten. Das nun geplante Männer-Notfalltelefon soll deswegen nicht nur bei so allgemeinen Fragen wie dem zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub beratend zur Seite stehen, sondern auch potentiellen Tätern dabei helfen „ihre Aggression zu kanalisieren, um so zu verhindern, dass sie in Gewalt mündet“.
Das Telefon ist Teil einer für den Sommer geplanten Kampagne zur Sensibilisierung der Bevölkerung im Hinblick auf häusliche Gewalt.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]