Die multinationalen Unternehmen sollen mehr Steuern dort zahlen, wo ihre Nutzer und Kunden leben
Madrid – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bemüht sich darum, eine Strategie zu entwickeln, welche den Herausforderungen der digitalen Wirtschaft gerecht wird. Aufgrund einer Initiative, an der 134 Staaten beteiligt sind, wurde ein Bericht erarbeitet, der unter anderem vorschlägt, dass die multinationalen Unternehmen, deren Wertschöpfung auf dem Einsatz digitaler Technologien beruht, ihre Gewinne dort versteuern, wo sich ihre Nutzer und Kunden befinden, anstatt wie bisher, dort wo sich der steuerliche Firmensitz befindet. Die OECD plant, im kommenden Jahr 2020 konkrete Maßnahmen zur Einführung einer „Google-Steuer“ zu beschließen, die nicht nur die großen Technologiekonzerne betreffen wird.
Die heute auch für die Digitalwirtschaft gültigen Regelungen stammen dem Bericht zufolge aus dem Jahr 1920 und reichen nicht aus, um in einer globalisierten Welt eine gerechte Besteuerung sicherzustellen.
Die OECD hat im März 2017 von den „G20“ den Auftrag erhalten, die Richtlinien der internationalen Steuergesetzgebung zu reformieren, und den Anforderungen der Digitalisierung anzupassen. Nach den aktuell geltenden Steuervorschriften, zah- len die großen multinationalen Unternehmen in einem Land nur dann Steuern, wenn sie dort einen Firmensitz haben.