Folgen der Aschewolke in Spanien
Zwar war der spanische Luftraum bis auf 17 Flughäfen in Nordspanien, darunter Barcelona und Madrid, von einer generellen Sperrung wegen der Aschewolke des isländischen Vulkans weitgehend verschont geblieben. Dennoch saßen Zehntausende ausländische Urlauber, die in dieser Zeit eigentlich ihre Rückreise antreten wollten, teils über mehrere Tage in den Urlaubsgebieten fest.
Madrid – Da die meisten europäischen Flughäfen aufgrund der Aschewolke komplett gesperrt waren, gab es für die betroffenen Reiseveranstalter und Fluggesellschaften in den ersten Tagen nach Verhängung des Flugverbots kaum eine Möglichkeit, die wartenden Passagiere auszufliegen. Die Folge waren zehntausende gestrichener Flüge spanienweit und kilometerlange Schlangen vor den Informationsschaltern der Fluggesellschaften.
Besonders schwer waren aufgrund ihrer geographischen Lage die Inselgruppen Balearen und Kanaren betroffen. Dank guter Koordination herrschte auf den kanarischen Flughäfen jedoch trotz des Chaos Ordnung vor.
Im Vergleich zu den meisten großen Flughäfen Europas, die nach dem Flugverbot aufgrund der Aschwolke des isländischen Vulkans Eyjafjälla im Luftfahrt-Chaos versanken, ging es auf den Kanarischen Inseln dank schneller Koordination zwischen der spanischen Zivilluftfahrtbehörde AENA, den Fluggesellschaften und den Reiseveranstaltern verhältnismäßig ruhig zu.
Dennoch saßen auch hier zehntausende Passagiere teils über Tage hinweg fest, bis sie schließlich zu einem ihrem Heimatort möglichst nahen und vom Flugverbot stundenweise ausgenommenen Flughafen ausgeflogen werden konnten. Von dort aus musste die Reise teilweise in Bussen und Zügen fortgesetzt werden.
Glücklich konnte sich in dieser Situation noch schätzen, wer seinen Urlaub mit einem Reiseveranstalter gebucht hatte. Dank der relativ schnellen Absprache und Organisation, ist es den Pauschal-Touristen zumindest weitgehend erspart geblieben, sich selbst um entsprechende Informationen kümmern oder stundenlang in Warteschlangen am Flughafen verharren zu müssen, nur um dann wieder unverrichteter Dinge ins Hotel zurückzukehren.
Reiseveranstalter wie TUI übernahmen dabei aus Kulanzgründen für alle Gäste, die an ihrem Urlaubsort auf die Rückreise warteten, auch die Kosten für die Hotelübernachtungen. Allein in den ersten vier Tagen des Flugverbotes gelang es der TUI nicht zuletzt dank zusätzlich gecharterter Maschinen spanienweit etwa 4.200 gestrandete Gäste aus den Urlaubsgebieten auszufliegen.
Rückholaktionen
Kurz vor Redaktionsschluss vereinbarten die EU und Spanien die vom Flugverbot fast gänzlich verschonten spanischen Flughäfen als Plattform für die in Amerika, Südamerika und Asien gestrandeten europäischen Passagiere zu nutzen. Über Spanien – wo es per Zug, Bus oder bestenfalls per Anschlussflug weitergehen wird – soll es auch Fluggästen anderer europäischer Länder gelingen, schneller wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können.
Diese Maßnahme soll unter anderem dazu beitragen, den großen europäischen Flughäfen auch nach Aufhebung des Flugverbots die Arbeit zu erleichtern.
Tourismus gefährdet
Währenddesssen haben sich auf den Kanarischen Inseln erste Stimmen zu Wort gemeldet, die ernste Folgen für den Tourismus des Archipels befürchten. Eigentlich war die kanarische Tourismusbranche davon ausgegangen, dass eine Erholung des durch die Krise schwer beeinträchtigten Sektors kurz bevorstehe. Jetzt allerdings erklärte beispielsweise der Vorsitzende von Teneriffas Hotelierverband Ashotel, José Fernando Cabrera, das Luftfahrt-Chaos könne einen „harten Schlag“ für den kanarischen Tourismus bedeuten. Inwieweit insbesondere kleinere Unternehmen die zu erwartenden erheblichen finanziellen Einbußen verkraften werden, bleibt noch abzuwarten. Die Branche rechnet unter anderem mit bis zu 20 % Stornierungen, und das in einer ohnehin schwierigen Zeit für den Tourismus.
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