Die Uhrzeiten für Werbeanrufe werden verkürzt
Madrid – Kein Telekommunikationsunternehmen wird seine Kunden zukünftig an Wochenenden, Feiertagen oder zu unmöglichen Zeiten (früh morgens oder spät abends) anrufen dürfen.
Die Telefongesellschaften Movistar, Orange, Vodafone, MásMóvil und Euskaltel haben einen neuen Verhaltenskodex unterzeichnet, der aggressive Praktiken beim Telemarketing verhindern soll. Ab dem 1. Oktober werden kommerzielle Anrufe von 09.00 bis 10.00 Uhr verboten und nur noch von 10.00 bis 21.00 Uhr erlaubt sein. Ab dem 1. Januar 2022 werden kommerzielle Anrufe zwischen 15.00 und 16.00 Uhr ebenfalls verboten sein. Der Kodex erhöht die Garantien, dass Verbraucher, die in Robinson-Listen eingetragen sind, und den Erhalt kommerzieller Kommunikation ablehnen, nicht kontaktiert werden. Außerdem wird die Anzahl der Anrufe bei Kunden auf drei Versuche pro Monat begrenzt.
Das Problem ist, dass dieselben Unternehmen bereits 2010 eine sehr ähnliche Vereinbarung unterzeichnet haben, die laut Verbraucherverbänden seither in großem Umfang nicht eingehalten wurde. Jazztel, Vodafone und MásMóvil sind, laut den jährlichen Studien des Vereins für bürgerliche, wirtschaftliche und soziale Rechte, die beharrlichsten Unternehmen. Vodafone ist aber bei Weitem diejenige Gesellschaft, die die meisten Geldstrafen von der spanischen Datenschutzbehörde erhalten hat. Vergangenen Februar, angesichts der zahlreichen Verstöße, verhängte die spanische Datenschutzbehörde eine Geldstrafe in Höhe von 8,2 Millionen Euro für Vodafone. Das ist bisher die höchste verhängte Geldstrafe. Vodafone hat gegen diese Sanktion beim Oberlandesgericht Berufung eingelegt.
Das Ausmaß der telefonischen Belästigung ist so groß, dass einige Gesellschaften, darunter O2 und PepePhone, sich verpflichten, ihre Kunden nicht mit Werbeanrufen zu belästigen. Das ist sogar Teil ihrer Marketingstrategie geworden.
[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]