Die Widerstandskraft der Palmenhaine gegen Plagen und Trockenheit soll gestärkt werden
Kanarische Inseln – Das Institut für Agrarforschung ICIA des kanarischen Landwirtschaftsministeriums arbeitet an der Erhaltung und Pflege der für die makaronesischen Inselgruppen typischen Palmenhaine. Die Maßnahmen sind Teil des europäischen Projekts „Guarapo“, eines Plans, der die Anpassung an den Klimawandel und den Schutz der Palmen vor damit einhergehenden Risiken wie Trockenheit und Schädlingsbefall fördert.
Das Projekt, dessen Hauptnutznießer die Inselverwaltung von La Gomera ist, wird bei der Bewertung des Gesundheitszustandes der Palmenhaine durch das ICIA unterstützt. Es sollen Instrumente und Maßnahmen entwickelt werden, welche die nachhaltige Nutzung dieser für die Insellandschaften charakteristischen Lebensräume verbessert.
Die wichtigste Plage, welche die Palmen auf den Kanaren beeinträchtigt, ist der Palmkäferbohrer (Diocalandra frumenti), landläufig „Picudín de la Palmera“ oder auch „Picudo de las cuatro Manchas del Cocotero “ (Rüssler mit vier Flecken der Kokospalme) genannt. Um diesen Schädling unter Kontrolle zu bringen, werden verschiedene Experimente durchgeführt, um neue Prozesse und Methoden zu entwickeln, die eine gezielte Behandlung dieses Befalls erlauben.
Diesbezüglich erprobt das ICIA verschiedene Möglichkeiten der Eindämmung von Diocalandra frumenti, insbesondere die biologische Kontrolle mittels des Einsatzes von Pilzen, welche die Käfer befallen und schwächen; biotechnische Methoden durch den Einsatz von Pheromonfallen; die Endotherapie, bei der ein Insektizid über ein Implantat direkt in den Saftkreislauf der Palme eingebracht wird, und die Erforschung der Populationsdynamik des Palmkäferbohrers.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt in der Ausbildung von Fachleuten und der Ausarbeitung eines Leitfadens über die Behandlung von Palmen, die durch Diocalandra frumenti befallen sind.