Partei-Generalsekretäre auf Kurzbesuch


© EFE

Pedro Sánchez und Mariano Rajoy stärkten „ihren“ Kandidaten den Rücken

Kurz vor den Kommunal- und Regionalwahlen in 13 Autonomen Regionen eilen die Partei-Generalsekretäre von Veranstaltung zu Veranstaltung, um „ihren“ Kandidaten im Endspurt den Rücken zu stärken.

So auch Sozialisten-Chef Pedro Sánchez und der konservative Regierungspräsident Mariano Rajoy, die Anfang Mai Teneriffa einen Besuch abstatteten. 

Die Passanten in La Lagunas Innenstadt wollten ihren Augen nicht trauen, als sie plötzlich Pedro Sánchez, begleitet von der kanarischen Führungsspitze der Partido Socialista Obrero Español (PSOE), die Straßen entlang- schlendern sahen. Hin und wieder hielt er inne, um sich Beschwerden von Einwohnern anzuhören. Am Nachmittag nahm Sánchez an einer Wahlveranstaltung seiner Partei in Arona teil und sicherte Patricia Hernández, PSOE-Kandidatin für das Amt der Regionalpräsidentin, seine volle Unterstützung zu. Darüber hinaus legte der Chef der Sozialisten noch einmal die Hauptprogrammpunkte des Wahlkampfes dar: Die Schaffung sicherer Arbeitsplätze, die Stärkung der Konjunktur, den Kampf gegen Ungerechtigkeit und Ungleichbehandlung, die Garantie der Öffentlichen Dienste, Transparenz, den Erhalt des Sozialstaates und den Ausbau der Demokratie. 

Nur vier Tage später bevölkerte wieder ein Spitzenpolitiker mit seinem Gefolge die Straßen von La Laguna, denn auch Regierungspräsident Mariano Rajoy hatte sich für die historische Stadt entschieden, um auf die Wähler zu treffen. Er ging sogar noch einen Schritt weiter als Sánchez und betrat spontan eine Apotheke, ein Optikergeschäft und eine Patisserie, natürlich sehr zur Überraschung der Eigentümer. Doch während die Passanten in La Laguna dem PSOE-Generalsekretär „guapo“ (Hübscher) hinterhergerufen hatten, stellten sie Spaniens Präsidenten konkrete Forderugen nach „einem Stipendium“, „einem Kindergartenplatz“ oder „einer Arbeitsstelle“. Für den Nachmittag war eine Wahlveranstaltung im Kongresszentrum in Guamasa vorgesehen. Nachdem er Australia Navarro, PP-Kandidatin für das Amt der Regionalpräsidentin, den Rücken gestärkt und Aufschwung, die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Erhalt des Sozialstaates versprochen hatte, sah sich Rajoy nach nur neun Minuten zum Abbruch seiner Rede gezwungen. Ein Militär-Flugzeug war beim Probeflug bei Sevilla abgestürzt. Vier Besatzungsmitglieder waren ums Leben gekommen, zwei weitere schwer verletzt worden. Rajoy sagte seine Teilnahme bei einer Wahlveranstaltung auf Gran Canaria ab und reiste direkt nach Sevilla.

Auch der ehemalige Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero brach seinen Auftritt bei einer PSOE-Wahlveranstaltung in Playa Honda aus demselben Grund spontan ab.

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