Ich bin seit vielen Jahren Wochenblatt-Leserin und wohne im „Punta Azul“, Puntillo del Sol. Heute hat ein Schwimmer mal wieder Glück gehabt – ich beobachtete Folgendes:
Ich hörte Männer ziemlich laut rumblöken und dachte, da machen wieder irgendwelche jungen Leute Blödsinn und schaute suchend aus dem Fenster, da ich ein Boot vermutete, was unterhalb vom Punta Azul in der kleinen Bucht rumfuhr.
Dann entdeckte ich einen Schwimmer relativ weit draussen. Durchs Fernglas sah ich, dass der nur mit Badehose war und ohne Schwimmflossen. Dann entdeckte ich einen zweiten Schwimmer noch relativ dicht am Ufer, der zu dem, der weiter draussen war, hinschwamm – auch ohne Flossen oder sonstige Hilfsmittel. Er zog und stützte den anderen und sie haben wohl tatsächlich nach einiger Anstrengung das Ufer unterhalb von der Ruine erreicht. Inzwischen kam auch ein Hubschrauber und liess einen Mann runter. Dann wurde der Mann wieder raufgezogen, um sich kurz darauf noch einmal abzuseilen. Der blieb dann wohl unten, um den Schwimmern zu helfen. Das konnte ich nicht sehen, da es von der Ruine verdeckt war.
Da sind wohl verrückte Touris ins Meer zum Schwimmen und einer kam von alleine nicht mehr zurück. Der wird in Zukunft wohl auch vorsichtiger sein. Und für solche Typen riskieren dann die Rettungskräfte ihr Leben. Wenigstens hat die Regierung das Gesetz so geändert, dass diese unvernünftigen Leute die Kosten für die Rettung selbst tragen müssen.
Karin Feineis
La Matanza
Sehr geehrte Frau Feineis,
vielen Dank für Ihren Leserbrief und Ihre Schilderung des Notfalls, über den wir am 19. März auf unserer Website www.wochenblatt.es berichteten:
„Ein 25-jähriger Mann ist gestern in Rojas an der Küste von El Sauzal von einer Brandungswelle erfasst und ins Meer gerissen worden. Durch den heftigen Wellengang wurde er gegen mehrere Felsen geworfen und verletzt. Passanten riefen ihm zu, sich von der Küste zu entfernen. Der junge Mann folgte dem Rat und brachte sich schwimmend aus der Gefahrenzone. Ein Motorradpolizist der Policía Local namens Ángel Luis Valladares Goya fuhr aufgrund des Notrufes zur Küste hinunter. Da der Polizeibeamte den Ort vom Tauchen und Schwimmen gut kennt, entschloss er sich, das Risiko einzugehen, und durch die unruhige Brandung zu dem Verunglückten hinauszuschwimmen, der sich mittlerweile etwa 200 Meter weit von der Küste entfernt hatte. Dort angekommen, stand er dem erschöpften Mann bei und schleppte ihn wieder näher an die Küste.
Gerade im rechten Moment, wie Valladares später berichtete, bevor auch ihm die Kraft ausging, erreichte ein Hubschrauber des GES-Rettungsdienstes den Ort des Geschehens. Die Besatzung zog den Verunglückten und seinen Retter hinauf und setzte Letzteren dann an der Küste ab. Der Gerettete wurde zum Nordflughafen geflogen, wo ihn eine Ambulanz übernahm und ins Krankenhaus brachte.“
Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Wochenblatt-Redaktion[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]