Trotz finanzieller Anreize keine Arbeitslosen eingestellt
Der kanarische Regierungschef Paulino Rivero hat die Unternehmer des Archipels auf das großartige Wirtschaftswachstum von zwei Punkten in Deutschland hingewiesen. Eine positive Reaktion darauf könnte ein Anstieg der Besucherzahlen auf den Inseln sein.
Eine weitere gute Nachricht sei die Reform der Arbeitsgesetze, die zurzeit im spanischen Parlament diskutiert wird. Alles gute Gründe, um die finanziellen Anreize zu nutzen, welche die Regierung anbietet, um Arbeitslose einzustellen.
Rivero traf sich mit dem Ressortchef für Arbeit, Industrie und Handel, Jorge Rodriguez und dem Direktor für Arbeitsvermittlung der kanarischen Regierung, Alberto Génova. Er wies erneut darauf hin, dass die kanarische Verwaltung die Beschäftigung von 30.000 Arbeitslosen im zweiten Halbjahr 2010 sowie im ersten Semester 2011 fördern will. Doch bedauere er sehr, dass die Unternehmer nicht mitziehen. Trotz der eingangs erwähnten Anreize wie beispielsweise die Zahlung einer Subvention von 400 Euro für die Einstellung von jungen Menschen die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen haben; oder die Zahlung von 600 Euro für die Einstellung von Personen unter dreißig Jahren ohne abgeschlossene Ausbildung für einen Zeitraum von 24 Monaten bzw. Befreiung von der Sozialversicherung für ein halbes Jahr. Das alles hat bislang nur zu knapp 400 Neueinstellungen geführt. „Was können wir denn sonst noch tun“, fragte er in die Runde. „Trotz der genannten Anreize haben wir sehr wenig Interesse bei der Unternehmerschaft festgestellt“, klagte er und verlangte, dass sich alle in dieselbe Richtung bewegen müssen. „Wir haben noch nicht die gute Wirtschaftsentwicklung wie in anderen europäischen Ländern, besonders nicht auf den Kanaren“, gab er zu bedenken.
Die kanarische Regierung unterstütze hundertprozentig die Verlängerung der Arbeitslosenunterstützung, welche die Madrider Regierung beschlossen hat. Das Ziel sei jedoch, neue Mitarbeiter einzustellen. „Wir müssen uns entscheiden, ob wir eine Gesellschaft von Unterstützungsempfängern sei möchten oder eine Gesellschaft mit Zielen, Hoffnungen und Illusionen“, erklärte er an anderer Stelle. „Aber die Verlängerung der Arbeitslosenunterstützung ist ebenso so wichtig wie die Subventionen für die Einstellung von Arbeitslosen“.
Die Unternehmer nicht verteufeln
Die Worte von Rivero fanden schnell ein Echo. Der Präsident der Handelskammer der Provinz Teneriffa, Ignacio González, verwahrte sich dagegen, die Unternehmer zu verteufeln. „Es ist nicht das erste Mal, dass Präsident Rivero der Unternehmerschaft die Schuld für die Wirtschaftskrise in die Schuhe schieben möchte“, monierte er. „Die Arbeitslosigkeit ist auch zum Teil dem schlechten Krisenmanagement der Zentralregierung und autonomen Verwaltung der Kanaren anzulasten.“
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