Es klingt schon auf den ersten Blick etwas widersinnig: wieso sollte jemand, der zwar hier ein Haus besitzt, aber weder in Spanien fest ansässig ist noch hier Geld verdient, dennoch Einkommensteuer zahlen? Nun gut, Steuerrecht hat mit Logik oft rein gar nichts zu tun, dennoch, rechtfertigen lässt sich diese Steuer schon.
Printausgabe: 256
Babyraub
Das Kanarenparlament gibt den Opfern des organisierten Säuglings- und Kinderraubes, der unter Franco und in den ersten Jahren der Demokratie Tausende Familien auseinandergerissen hat, endlich eine Stimme und fordert eine polizeiliche Sonderkommission.
Wandern und entdecken
Jahrelang war der Barranco del Infierno wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Die Straße zur Punta de Teno ebenso. Umfangreiche Sicherungsarbeiten an den steilen Wänden brauchten Zeit und kosteten vor allem viel Geld. So ist es wenig verwunderlich, dass an manchen Wegen nur die Schilder vor sich hin rosten, die den Durchgang wegen Steinschlaggefahr verbieten, aber keine Maßnahmen ergriffen werden, um den Weg wieder begehbar zu machen. Ärger und Enttäuschung sind nachvollziehbar, wenn deswegen Touren abgebrochen werden müssen oder nicht mehr durchführbar sind. Andererseits: Gebirge ohne Steinschlag gibt es nicht, und vulkanische Gebirge machen da keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil. Die heftigsten Bergstürze, Mega-Ereignisse der Erdgeschichte, prägten das Aussehen der vulkanischen Hochgebirge, also auch der Feuer-Inseln, die wie einst das Teno-Gebiet aus dem Ozean aufstiegen. Auf unseren Wanderungen dort begegnen wir Spuren dieser Ereignisse. Und manchmal erkennen wir sie.
Ryanair „hebt ab“
Ryanair hat im vergangenen Geschäftsjahr, das im März zu Ende ging, einen Netto-Gewinn von 1,242 Milliarden Euro erwirtschaftet, das sind 43% mehr als im Vorjahr.
Irrtümliche Briefe
Der Brief, den Mariano Rajoy an den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Junker, gerichtet hat, in dem er neue Sparmaßnahmen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik zusagt, ist ein irrtümlicher Schritt und äußerst negativ für die Interessen der spanischen Wirtschaft.
Die hohe Armutsquote überschattete den kanarischen Regionalfeiertag
Francis Hernández aus Santa Cruz ist der Kandidat der Vereinigten Linken IUC für die bevorstehenden Parlamentswahlen. „Die kanarische Bevölkerung ist weit davon entfernt zu verspüren, dass es wieder aufwärts geht, dass der Weg aus der Krise bereits eingeschlagen ist, denn noch immer sind 280.000 Menschen arbeitslos“, erklärte er vor den Medien.
Restaurierung zur 500-Jahrfeier
Die Kirche von Taganana feiert in diesem Jahr ihre 500-jährige Geschichte. Die Pfarrkirche Iglesia de Nuestra Señora de las Nieves wurde im 16. Jahrhundert erbaut und war eine der ersten christlichen Kirchen nach der Eroberung der Insel durch die Spanier. Ab 1515 wurde sie Pfarrkirche.
Cádiz darf FKK verbieten
Der Oberste Gerichtshof hat das letzte Wort in einem Rechtsstreit gesprochen, der um eine Verordnung der Stadt Cádiz aus dem Jahr 2009 entbrannt war. Diese verbietet FKK an den Stadtstränden und lässt Nacktheit nur an den Naturstränden der Umgebung, die dafür ausgewiesen sind, zu.
Ciudadanos überzeugte die Mitglieder anderer Parteien
Mindestens elf der 52 Personen, die für den Eintritt ins Parlament für Ciudadanos kandidieren, kommen von einer anderen Partei. Fünf gehörten beispielsweise früher der UPyD, zwei der PP und einer der PSOE an.
Verfahren gegen die „Großmutter von Fuerteventura“ eingestellt
Seit dem großen Medienecho, welches die vorübergehende Inhaftierung von Josefa Hernández in Tahiche auf Lanzarote im August 2015 auslöste, heißt sie nur noch die „Großmutter von Fuerteventura“. Die damals 63-Jährige hatte aus finanziellen Gründen einem Urteil aus dem Jahr 2012 nicht Folge leisten können, das sie verpflichtete, wegen Umweltauflagen einen Holzanbau an der von ihren Eltern ererbten, ärmlichen Bauernkate, die sie mit ihren Kindern und Enkeln bewohnte, abzureißen.
Vergängliche Kunst
Strahlender Sonnenschein beleuchtete am 2. Juni die 36 Blumenteppiche, die in den Straßen der Altstadt von La Orotava von Künstlerhand ab dem frühen Morgen angefertigt wurden, und das große Lavasandbild auf dem Rathausplatz.
Castilla y León verbietet Stierhatz
Die Regionalregierung von Castilla y Leon hat ein Dekret verabschiedet, welches die öffentliche Tötung des „Toro de la Vega“ verbietet. „Toro de la Vega“ wird ein Stier genannt, der bei einem alljährlich wiederkehrenden Spektakel im freien Feld vor der Ortschaft Tordesillas von mehreren Dutzend Anwohnern, „Lanceros“ genannt, zu Fuß und zu Pferde herumgejagt, verletzt und zu Tode gebracht werden muss, bevor es dem Tier gelingt, aus dem für das Turnier abgesteckten Gebiet zu entkommen.