Regierung will einheitliche Krankenkarte einführen


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Zentrale Datenbank für das gesamte Staatsgebiet soll geschaffen werden

Die spanische Regierung will in Zusammenarbeit mit den autonomen Regionen das Gesundheitssystem komplett digitaliseren und eine gemeinsame Datenbank mit den Krankengeschichten sämtlicher Patienten schaffen. Damit soll erreicht werden, dass die Krankenversicherungskarte in allen Autonomien einheitlich und so überall gültig ist. Die Ärzte können dann auf elektronischem Weg Medikamente verordnen und die Patienten per Internet eine Sprechstunde bestellen.

Madrid – Der Ministerrat hat jetzt einem Abkommen zwischen dem Gesundheits- und dem Industrieministerium sowie dem staatlichen Unternehmen Red.es zugestimmt, um dem so genannten Projekt sanidad en linea einen entscheidenden Impuls zu geben. Es geht um die Unterstützung der regionalen Verwaltungsinstitutionen mit zusätzlichen finanziellen Mitteln, mit denen sie ihr Gesundheitssystem digitalisieren und damit eine direkte Verbindung zum Gesundheitsministerium aufbauen können.

Das Projekt soll durch eine Reihe von Verträgen mit denjenigen Autonomien, die sich beteiligen wollen, entwickelt und finanziert werden. Wenn alle mitmachen, entfällt auf sie ein Betrag von 111 Millionen Euro. Zusammen mit dem Zuschuss, den die Regierung beisteuern will, werden 252 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Die neuen Systeme

Die Krankenversicherungskarte: Derzeit verfügt jeder Bürger über die tarjeta sanitaria, die vom Gesundheitsdienst der jeweiligen Regionalregierung ausgestellt wird. Geplant ist, dass diese Karte künftig den Zugang zu klinischer Information über den Patienten ermöglicht, und zwar von jedem Punkt des Staatsgebietes aus. Die derzeitige Karte müsste nicht ausgetauscht werden.

Elektronische Krankengeschichte: Fast alle autonomen Regionen haben inzwischen im größeren oder kleineren Rahmen damit begonnen, die Krankengeschichten ihrer Versicherten im Computer zu erfassen. Die Regierung will hier unterstützend eingreifen, damit die behandelnden Ärzte über relevante Patienteninformationen verfügen.

Elektronische Rezepte: Mit diesem Hilfsmittel können die Ärzte gleich sämtliche Medikamente verordnen, die der Patient benötigt. Das wäre besonders für chronisch Kranke hilfreich, denen die häufigen Arztbesuche erspart bleiben, um sich ihre Rezepte zu besorgen. Der Patient könnte dann die notwendigen Medikamente in jeder Apotheke kaufen, unabhängig von der Region, in der sie verordnet worden sind.

Arzttermin per Internet:  Die Bürger könnten nach Einführung des Systems ihren Arzttermin per Internet reservieren, was in einigen Regionen bereits möglich ist. Der Patient bekommt Einblick in den elektronischen Terminkalender seines Arztes und kann Datum und Uhrzeit auswählen und eintragen.

Was noch wie Zukunftsmusik klingt, möchte die Regierung kurz- bzw. mittelfristig Wirklichkeit werden lassen.

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