Cabildo will für Rent a car eine Tourismus-Abgabe einführen


Die Gebühr von drei Euro am Tag könnte der Inselverwaltung 18 Millionen Euro im Jahr einbringen

Teneriffa – Inselpräsident Carlos Alonso hat vorgeschlagen, eine spezielle Abgabe von etwa drei Euro einzuführen, die von den Rent a car-Unternehmen pro Fahrzeug und Tag abzugeben wäre. Er begründet die Einführung einer solchen Gebühr mit dem hohen Anteil der touristischen Autovermietung am Stauproblem der Insel und an der Luftverschmutzung. Eine solche Maßnahme würde sich in die Strategie der Förderung des öffentlichen Transportes eingliedern. Auch könnten mit der Abgabe öffentliche Leistungen, insbesondere mit sozialem Bezug wie der kanarischen Unterstützung zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft (PCI) aufgebessert werden. Der Tourismus habe zwar Arbeitsplätze gebracht, doch müsse dieser Wirtschaftssektor auch dazu beitragen, dass es allen Bürgern besser gehe, so Alonso.

Anhand der aktuellen Daten – die Flotte der Autovermietungen auf der Insel beläuft sich auf etwa 40.000 Fahrzeuge, davon sind über 15.000 täglich auf den Straßen unterwegs, die Summe der Tage der vermieteten Fahrzeuge beläuft sich auf 6 Millionen im Jahr. Da würde eine solche Abgabe 18 Millionen Euro im Jahr erbringen. Der Cabildo-Präsident möchte erreichen, dass der Kanarische Inselverband Fecai die Einführung dieser Rent a car-Gebühr prüft und in das Regionalparlament einbringt.

Auf der anderen Seite will sich Alonso für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf null beim Kauf elektrischer Mietwagen einsetzen, um den technologischen Wandel im Sektor zu fördern.

Die Autovermietungen und der Tourismus-Sektor reagierten mit Protest. Jorge Marichal, Präsident des Hotelverbandes Ashotel, erklärte mit einer gewissen Ironie, eigentlich sei es auch egal, ob die Abgabe eingeführt würde – bei dem enormen Verkehrsproblem der Insel würden sowieso die Urlauber bald keine Autos mehr mieten.

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