Rezession soll Jahresende überdauern


© Moisés Pérez

Kein Aufschwung in Sicht

Am 20. September veröffentlichte der Unternehmerverband CEOE-Tenerife seinen neuesten Bericht über die wirtschaftliche Konjunktur der Kanarischen Inseln.

Die von Corporación 5 erstellte Studie befasst sich mit der Wirtschaftslage im zweiten Jahresviertel und gibt Prognosen für dieses und das kommende Jahr ab, die weiterhin alles andere als rosig sind. Demnach wird die Rezession bis über das Jahresende hinaus auch noch im kommenden Jahr andauern. Schuld seien vor allem die wirtschaftlichen Turbulenzen innerhalb der EU, die restriktive Finanz- und Haushaltspolitik von Staat und Region sowie die ausbleibenden Kredite seitens des Bankensektors, so die Wirtschaftsexperten.

Nach dem Bericht des Unternehmerverbandes wurden im ersten Halbjahr 2012 auf den Kanarischen Inseln 16.000 Arbeitsplätze zerstört, das bedeutet, dass im Schnitt pro Tag 88 Canarios und Residenten ihre Arbeitsstelle verloren haben. Die Experten glauben, am Ende des zweiten Halbjahres werden noch einmal 12.000 Stellen abgebaut worden sein, im Schnitt 66 pro Tag, insbesondere im Handel und in der öffentlichen Verwaltung. Zum Jahresende sagen die Experten eine Arbeitslosenquote von 34% voraus.

CEOE-Tenerife sieht es praktisch als gegeben an, dass die kanarische Wirtschaft im kommenden Jahr weiter abflauen wird, allerdings weniger als auf nationaler Ebene. Demnach soll das kanarische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5%, das spanische um 1,5% abnehmen. Dies sei dem Tourismus zu verdanken, der jedoch den weiter einbrechenden Konsum und die fehlenden Investitionen nicht ausgleichen könne.

Der Handelsverband richtete sich in seinem Bericht mit einem ernsthaften Anliegen an die öffentliche Verwaltung. Es könne nicht angehen, dass die Region und die Gemeinden vor Kurzem – vom Staat angetrieben und mit dessen Hilfe – ihre Schulden bei den Firmen ausgeglichen hätten und nur wenige Monate danach schon wieder ihre Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen würden. In der derzeitigen Wirtschaftslage müsse dies unweigerlich zu weiteren Unternehmensschließungen und Entlassungen führen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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