Gleichstellungsbeauftragte von Realejos klagt über „Plagiat“
Die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Los Realejos, Luisa Salazar, beschuldigte die spanische „Ministerin für Gleichheit“, Bibiana Aído, des Plagiats.
Stein des Antoßes war eine Kampagne, die in spanischen Medien publiziert wurde, in welcher bekannte Personen wie etwa der Regisseur Pedro Almodóvar oder der Flamencomusiker Enrique Morente eine rote Karte wie im Fußball hochhalten zu dem Motto: „Zeige dem Misshandler die rote Karte“ – übrigens schon vor weit über einem Jahr beispielsweise in deutschen Fussballstadien gegen den Rassismus gelaufen.
Doch dieser Spruch ist nach Meinung von Doña Luisa so originell, dass er unmöglich dort erfunden sein kann und daher logischerweise von der weltbekannten Kulturmetropole Los Realejos abgekupfert sein muss. Die hatte nämlich schon 2007 „ökonomische Ressourcen investiert“, so Doña Luisa, und daraufhin eine gemeindeweite Kampagne gestartet mit dem Motto „Al machismo: roja directa“ („Dem Machismus direkt die rote Karte“).
Um nun diesen hinterhältigen Diebstahl geistigen Eigentums zu ahnden, erwägt die Gleichstellungsbeauftragte, die offenbar sonst keine Probleme zu lösen hat, rechtliche Schritte zu prüfen, wofür selbstverständlich „ökonomische Ressourcen“ aus Steuermitteln bereitgestellt werden müssen.
Die öffentlichen Kommentare auf der Webseite von „La Opinión“ waren jedoch alles andere als zustimmend. Dort wurde u.a. darauf hingewiesen, dass die Kampagne in Madrid schon einige Tage vor der von Realejos in den Medien vorgestellt wurde, was jeder hätte wissen können, der gelegentlich in die Zeitungen schaut, oder dass Doña Luisa wegen derart sinnvoller Betätigung womöglich selbst eine rote Karte zu erwarten habe – bei den nächsten Wahlen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]