Eindringlicher Appell der neuen Chefin der linken Unidas Podemos an ihre Parteikollegen
Madrid – Arbeitsministerin Yolanda Díaz, Mitglied des Wahlbündnisses Unidas Podemos und seit März dieses Jahres auch dritte Vize-Ministerpräsidentin, hat ihre Parteikollegen im Rahmen ihrer ersten Ansprache als Nachfolgerin von Pablo Iglesias eindringlich dazu aufgefordert, sich wieder auf die „Wurzeln der Partei“ zu besinnen. Gemeint ist damit die bürgerliche Protestbewegung „Movimiento 15-M“ („Bewegung 15. Mai“), die 2011 und 2012 Tausende insbesondere junge Menschen auf die Straßen brachte, um gegen die wirtschaftlichen und politischen Missstände des Landes zu protestieren. Aus dieser Bewegung entstand die linkssozialistische Partei Podemos, die es im Rahmen eines Wahlbündnisses mit anderen linksorientierten Parteien unter dem Namen Unidas Podemos bis an die Spitze des Landes geschafft hat und nun als Koalitionspartner mit der sozialistischen PSOE regiert.
„Wir müssen uns auf unsere Ursprünge zurückbesinnen und uns der Gesellschaft gegenüber offener positionieren. Wir müssen neu denken, uns an unsere Wurzeln erinnern und in den Dialog mit den Menschen treten“, so ihr eindringlicher Appell. „Wir müssen uns an jenen Moment der Würde erinnern, als wir alle gemeinsam gesagt haben „Es reicht“ und das Volk die Politik für sich zurückerobert hat, und zwar im edelmütigsten Sinne des Worts.“
Nach einem Jahr Pandemie und den damit einhergehenden verheerenden Auswirkungen fange die eigentliche Legislaturperiode gerade jetzt erst richtig an, und nun gelte es zu handeln. Es müssten nun „gerechte und inklusive“ Strategien entwickelt werden, um dem Land nach der durch das Virus hervorgerufenen Krise wieder auf die Füße zu helfen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass wir uns noch mehr in Richtung Ungleichheit und Arbeitsplatzunsicherheit entwickeln. Wir wissen, dass wir vor der großen Herausforderung stehen, unser Land in einen Prozess großer Umwandlungen zu führen.“ Dazu gehöre das gerade verabschiedete Klimaschutzgesetz, der technologische Wandel und eine progressive Frauenpolitik. „Wir müssen für eine Wirtschaft sorgen, die im Dienst der Menschen steht und nicht umgekehrt, sonst waren alle Bemühungen umsonst.“