„Geringste Quote seit dem Jahr 2000“
Die kanarische Regierung hat die Kriminalitätsstatistik für das vergangene Jahr veröffentlicht. Danach sank die Kriminalität auf den Kanaren um 2% im Vergleich zum Vorjahr 2008.
Noch stärker wird der Rückgang, wenn man Verkehrsdelikte ausklammert. Diese sind nämlich etwas angestiegen, was aber auf verstärkte Kontrollen und erhöhte Polizeipräsenz zurückgeführt wird. Die Zahl der Polizisten, sowohl Nationalpolizei als auch Guardia Civil, wurde von 6.656 (2008) auf 7.259 erhöht, was gegenüber 5.158 im Jahr 2003 einem Anstieg von 40,7% entspricht. Angestiegen sind gleichfalls die erfassten Fälle häuslicher Gewalt und von Kinderpornographie. Auch dieser Anstieg ist durch eine höhere Sensibilisierung der Öffentlichkeit für diese Themen zu erklären.
Deutlich gesunken sind hingegen Gewaltverbrechen wie Mord oder Totschlag (-5,2%) oder Raub (-5,5% bzw. -8,4%, je nach Kategorie). Auch Diebstähle gingen um 15,6 % zurück, Autodiebstähle sogar um 24%. Erfreulich ist ebenfalls, dass auch immer weniger Alkohol im Straßenverkehr festgestellt wird. Wurden vor einigen Jahren noch 7 von Hundert mit Alkohol erwischt, ist es heute nur noch einer – trotz bzw. wegen verschärfter Kontrollen.
Vorsicht vor Taschendieben
Was kleinere Diebstähle wie Taschendiebstähle angeht, so ist laut einer Analyse der Tageszeitung „El Día“ eine deutliche saisonale Schwankung erkennbar. Das liegt daran, dass professionelle Diebesgruppen, vor allem Rumänen, besonders gern in Touristengebieten und größeren Städten auf Raubzug gehen. Im Sommer leben und stehlen sie vorwiegend in den spanischen Küstenregionen, den Balearen oder Italien, woraufhin viele den Winter, wenn dort nichts mehr los ist, auf den Kanaren verbringen. Durch ihre Mobilität sind solche Banden schwer zu fassen, und auch innerhalb der Inseln wechseln sie per Mietwagen häufig ihr Tätigkeitsgebiet von Nord nach Süd oder in die Hauptstadt. Die Gesetzgebung macht es ihnen leicht, denn falls sie erwischt werden und der Wert der Beute 400 Euro nicht übersteigt, müssen sie nach Feststellung der Personalien wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Während sich auf den Ämtern die Anzeigen stapeln, muss die Polizei frustriert zur Kenntnis nehmen, dass die Täter woanders weiter ihrer kriminellen Tätigkeit nachgehen. Besuchern wird daher geraten, vorsichtig zu sein, besonders in Supermärkten oder an Bushaltestellen aber auch an allen anderen Orten, wo viel anonymer Publikumsverkehr herrscht.
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