Gerichtsverfahren gegen Polizeichef wegen Nötigung
Der Wahnsinn wird zur Normalität in Icod de los Vinos, wo mittlerweile seit knapp einem Jahr Beamte der Policia Local rund um die Uhr den Eingang des Schmetterlingshauses, einst eine der beliebtesten Attraktionen des Ortes, bewachen, als würden dort Staatsgeheimnisse oder die staatlichen Goldreserven gehortet.
Die Vorgänge scheinen einer Privatfehde des Bürgermeisters von Icod Juan José Dorta mit den Eigentümern des Mariposarios geschuldet, deren Gründe im Dunkeln liegen. Aufhänger war ein angeblicher Verstoß gegen Bauvorschriften, die mangelnde Anpassung des Baus an das historische Stadtbild. Übrig blieb am Ende, dass eine kleine Ecke des Gebäudes ein wenig über der Grundstücksgrenze steht. Eigentümer des Nachbargrundstücks ist nicht die Stadt, dennoch verlangt diese den Abriss eines Teils des Gebäudes. Der Zwist besteht nun schon seit über zehn Jahren. In diesem Zeitraum wurde das Schmetterlingshaus mehrfach amtlicherseits geschlossen und der Zugang versiegelt. Das letzte Mal vor fast genau einem Jahr und bei dieser Gelegenheit wurde gar eine Dauerbewachung eingerichtet, auf Steuerzahlerkosten versteht sich. Sie verhindert, dass das Gebäude betreten und die Versorgung der Schmetterlinge gewährleistet werden kann.
Jüngster Akt in dem undurchsichtigen Drama ist eine Gerichtsverhandlung wegen Nötigung gegen den Polizeichef der Policía Local von Icod de los Vinos. Die Geschäftsführerin des Mariposario, María Asunción Gómez, hatte Klage erhoben, weil dieser die Eingangstür des Mariposario mit einem Vorhängeschloss verschlossen halte. Somit werde der Zugang der Angestellten, die dort arbeiten und die Installationen instandhalten, verhindert. Miteigentümer José Antonio Plaza bezeichnet die 24-Stunden-Überwachung als peinlich und sieht darin eine Verschwendung von Steuergeldern.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]