Schwere Unwetter legten den Verkehr lahm


© EFE

Der Schnellzugverkehr war 19 Stunden unterbrochen

Die schweren Gewitter die sich am 10. August über weite Teile Spaniens entluden, führten zu starken Überschwemmungen und Erdrutschen und legten auch den Verkehr des Hochgeschwindigkeitszuges AVE zwischen Madrid und Andalusien völlig lahm.

Toledo – Auf dem Teilstück La Sagra-Yeles bei Toledo wo innerhalb von zwei Stunden 50 Liter Regen pro qm fielen, waren die Gleise auf einer Strecke von zwei Kilometern durch die Wassermassen unterspült und durch Geröll beschädigt und daher unpassierbar geworden. Mehr als 8000 Passagiere waren direkt betroffen, 68 Züge konnten nicht starten. Mehr als hundert Techniker und Spezialisten der Eisenbahngesellschaft arbeiteten ununterbrochen und konnten erst nach 19 Stunden eine Linie wieder befahrbar machen. Und erst nach vierzig Stunden konn­te der Verkehr wieder auf beiden Linien aufgenommen werden. Ein bestimmtes Teilstück, so ein Sprecher der Gesellschaft, konnte nach wie vor nur mit einer Geschwindigkeit von 30 kmh befahren werden, und es dauerte fast eine Woche, bis auch an dieser Stelle die Normalität wieder eingekehrt war. Der AVE fährt stellenweise mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 kmh, so dass sich erhebliche Verspätungen aufbauten. Insgesamt 23.000 Fahrgäs­te und 176 Züge mussten erhebliche Behinderungen in Kauf nehmen.

Die größten Probleme hatten dabei die Passagiere, die wäh­rend des Unwetters in den Zügen unterwegs waren als die Strecke gegen 21.15 Uhr unterbrochen wurde. Obwohl die Eisenbahngesellschaft Renfe für bestimmte Teilstrecken Bus­transport organisierte oder Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stellte, erreichten viele Reisende erst nach zwanzig Stunden ihr Ziel.

Vor den Reklamationsbüros in den verschiedenen Bahnhöfen bildeten sich lange Schlangen erboster Passagiere. Die Gesellschaft lehnte jedoch Schadenersatzansprüche ab, da es sich offensichtlich um höhere Gewalt handelte. Fahrkarten oder Reservierungen konnten umgebucht werden, und wer den Alternativ-Transport nicht benutzt hatte, bekam den Fahrpreis erstattet bzw. eine Gutschrift.

Entwicklungsminister José Blanco hat sich inzwischen  bei den Passagieren wegen der Probleme entschuldigt. Er wies darauf hin, dass es sich um einen Ausnahmefall handelte, der durch eine Extrem-Wetterlage verursacht wurde. 133 Autobusse waren auf der Strecke Madrid-Toledo im Einsatz, um den Verkehr wenigstens teilweise aufrechtzuerhalten.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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