Die IUCN hob in Sydney ihre neue „Grüne Liste“ aus der Taufe
Der Nationalpark Sierra Nevada in Andalusien gehört zu den am besten geführten Naturschutzgebieten der Welt. Er hat es auf die „Grüne Liste“ der Weltnaturschutzunion (IUCN) geschafft, die im November in Sydney zum ersten Mal vorgestellt wurde.
Sevilla – Im Gegensatz zu der bekannten Roten Liste der gefährdeten Arten handelt es sich hierbei um eine Positivliste von Naturschutzgebieten, die besonders gut und erfolgreich geführt werden.
Die Sierra Nevada ist der einzige spanische Nationalpark unter den 23 Naturschutzgebieten auf der „Grünen Liste“. Die IUCN würdigt die Balance zwischen der Erhaltung des empfindlichen Ökosystems und des kulturellen Erbes der Berglandschaft und dem Tourismus, die man in der Sierra Nevada zu halten versteht.
Die „Grüne Liste“, wurde auf dem Welt-Kongress der Parks vorstellt, den die IUCN in Australien abhielt. Angeführt wird die Liste von China und Frankreich, die mit sechs bzw. fünf Parks vertreten sind. Kolumbien, das bisher einzige lateinamerikanische Land, ist mit drei Schutzgebieten vertreten.
Auch der spanische Nationalpark Doñana, ebenfalls in Andalusien im Guadalquivir-Mündungsgebiet zwischen Huelva und Cádiz gelegen, wollte gerne zu den ersten Parks auf der Liste gehören. Doch die IUCN macht die Aufnahme von einer Untersuchung abhängig. Diese soll zu Beginn des kommenden Jahres durchgeführt werden, denn es sind einige Projekte in Planung, die das Gleichgewicht dieser Naturlandschaft, die auch als Menschheitserbe anerkannt ist, gefährden könnten. Hierzu liegen auch schon einige Gutachten der UNESCO vor.
Eine der Bedrohungen für das Feuchtgebiet liegt in der unkontrollierten Wasserentnahme für die Landwirtschaft. Die Regionalregierung bereitet seit geraumer Zeit einen Gewässer-Ordnungsplan vor, der hier Abhilfe schaffen soll. Eine weitere Bedrohung sehen UNESCO und IUCN in dem Vorhaben der Gasförderung und -einlagerung im Untergrund des Parks. Die andalusische Regierung hält in diesem Zusammenhang trotz zustimmender Haltung der Zentralregierung Genehmigungen zurück (das Wochenblatt berichtete). Das Unternehmen Gas Natural verklagt die Regionalregierung deshalb auf 358 Millionen Euro Schadenersatz.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]