Jedes Jahr Ende März werden die Uhren umgestellt, und es ist Sommerzeit in Europa. Wenn ich zwei Wochen später zu Hause bin, muss ich die Uhr noch einmal umstellen, und das insgesamt zweimal im Jahr, denn im Winter ist Normalzeit angesagt. Dieses Umgewöhnen soll nicht gesund sein, und deshalb wird endlich erwogen, sich ab 2021 auf eine einheitliche Zeiteinstellung zu einigen. Der Trend geht zur Sommerzeit, aber sicher ist das nicht. In Russland herrscht ewige Sommerzeit, weil Diktator Putin es so will. Wir werden demokratisch regiert, und da haben viele Leute das Sagen. Bis sie sich einig werden, könnte es schlimm-stenfalls so bleiben wie bisher. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein hatte jede Stadt in Deutschland ihre eigene Uhrzeit, die sich nach dem Stand der Sonne richtete. Wenn es also in Aachen 8.00 Uhr war, zeigte der Uhrzeiger im östlichen Görlitz auf 8.20 Uhr. Der Ausbau des Eisenbahnnetzes verlangte Einheitszeiten, und so wurden die Uhren in Ostpreußen und Schlesien um 10 Minuten zurückgestellt, während man sie am Rhein um 10 Minuten vorstellte. Das war einfach zu bewältigen.
Jetzt geht es um eine Stunde vor oder zurück, das ist schwieriger. Jeder europäische Staat muss sich entscheiden, ob MEZ oder eine Stunde vor. Neben den 27 oder mit England 28 Staaten der EU plus mehrerer Kleinstaaten wie Vatikan, San Marino, Monaco, Andorra, die sich von ihrem „großen Bruder“ vertreten lassen, müssen auch Nicht-EU-Staaten wie Serbien, Schweiz oder Norwegen befragt werden. Eine schier unlösbare Aufgabe, alle unter einen Hut zu bringen.
In Asien gibt es eine Zeitzone, 3 ½ Stunden vor der MEZ. Sollte so etwas nicht auch bei uns in Europa möglich sein? Also Ende März 2021 die Uhr um 30 Minuten vorstellen, und das für alle Zeiten so lassen. Damit wären alle gut bedient und extreme Abweichungen wären gemildert. Etwa, dass bei ewiger Sommerzeit die Sonne im spanischen Galicien erst gegen neun Uhr morgens aufgehen würde.
Mit einer „halbstündigen Sommerzeit“ sollten alle zufrieden sein. Befürworter und Gegner würden sich auf halbem Wege treffen. Touristen aus Amerika oder Japan müssten sich daran gewöhnen, zu den üblichen vollen Stunden um eine weitere halbe Stunde vor- oder zurückzudrehen. Das müsste doch zu machen sein! Leider hat sich noch niemand für meinen Vorschlag interessiert.
Bruno Horst Bull
z.Zt. Puerto de la Cruz[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]