Später Wintereinbruch mit viel Schnee


© Cabildo de Tenerife

Die Zufahrten zu den Bergen auf Teneriffa, Gran Canaria und La Palma mussten gesperrt werden

Der Winter ließ auf den Kanaren dieses Jahr auf sich warten, doch am 18. Februar traf er mit Regen, Hagel und Schnee ein. So tief verschneit hatte man den Teide zuletzt im Februar 2014 sehen können. Am 18. und 19. Februar bekamen die Landwirte der Inseln das ersehnte Wasser für ihre Felder, und in den Bergen von La Palma, Gran Canaria und Teneriffa schneite es kräftig. Die Temperaturen rutschten in Teneriffas Nationalpark auf rekordverdächtige minus 12,5 Grad und auch in den Niederungen kühlte es ab. Aufgrund der heftigen Regenfälle mussten teilweise Straßen gesperrt werden, es kam zu Flugverspätungen und im Norden Teneriffas gab es kräftige Hagelschauer. In La Victoria de Acentejo unterspülten die Wassermassen eine Straße, wodurch eine Stützmauer einbrach und ein Loch in die Fahrbahn riss.

Mit starkem Wind, Regen, Hagel und Schnee brach eine Kaltfront am 18. Februar über das Urlaubsparadies herein, brachte den Bauern den ersehnten Regen und schockierte so manchen Touristen mit einem Temperatursturz. Das Thermometer fiel mit dem Regen um mehrere Grade und vielerorts auf den Inseln lagen die Temperaturen plötzlich im einstelligen Bereich.

Die kräftigen Schauer verwandelten sich an manchen Orten in Hagel. Am 19. Februar um kurz nach sechs Uhr morgens hagelte es auf der Höhe von Guamasa und Los Rodeos auf Teneriffa so stark, dass die Autobahn kurzzeitig komplett weiß war. Und auch andernorts mischten sich unter den Regen immer wieder kleine Hagelkörner. Straßen wie die Zufahrt nach Puerto de la Cruz über Martiánez, oder die TF-445 nach Teno mussten wegen der Wassermassen gesperrt werden. 

An verschiedenen Orten auf Teneriffa lag die Niederschlagsmenge am 18. Februar bei fast 80 Litern pro Quadratmeter. In La Laguna wurden 78,8 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, in La Victoria waren es 61,2, in Valleseco auf Gran Canaria 41,6 und in Puntagorda auf La Palma 37,2 Liter pro Quadratmeter.

Auch der starke Wind, der bei Izaña auf Teneriffa 130 Stundenkilometer erreichte, auf La Palmas Flughafen 98 km/h und auf dem Flughafen Gran Canaria 82 km/h führte zu zahlreichen Flugausfällen und –verspätungen.

Schnee und Eis führten schnell zur Sperrung sämtlicher Zufahrten zum Teide auf Teneriffa und auch zum Roque de los Muchachos auf La Palma sowie in die Berge von Gran Canaria. Die Schneegrenze lag bei 1.500 bis 1.600 Metern

An der Seilbahn des Teide wurden rekordverdächtige Tiefstwerte von minus 12,5 Grad gemessen, und auf La Palma wurde der Betrieb der Sternwarte durch Schnee und Frost stillgelegt. Die Teleskope froren buchstäblich ein und wurden dadurch mehrere Tage außer Betrieb gesetzt. 

Auf Teneriffa waren bis Redaktionsschluss sämtliche Zufahrten zum Teide-Nationalpark noch immer gesperrt. Obwohl sich das Cabildo über das Straßenamt um eine rasche Schneeräumung bemühte, führten die niedrigen Temperaturen stellenweise zur Vereisung der Fahrbahnen. Den Winterdienst in den Bergen Teneriffas übernehmen je zwei Schneepflüge und zwei Bagger sowie vier Allrad-Fahrzeuge und mehrere Dutzend Mitarbeiter. 

Über die Infowebsite www.cic.tenerife.es oder Tel. 900 210 131 (Spanisch) kann erfragt werden, welche Straßen gesperrt bzw. geräumt sind.  

Auf Gran Canaria war die Zufahrt zu den verschneiten Bergen ab Dienstag, dem 22. Februar wieder möglich. Wegen des erwarteten großen Ansturms der Bevölkerung auf die weiße Pracht ließ das Straßenamt des Cabildos den Verkehr bergauf über Las Lagunetas, Ayacata und Pinos leiten, und bergab über Cazadores und Cueva Grande. Die Straße GC-210 zwischen Tejeda und Artenara blieb zunächst wegen Absicherungsarbeiten gesperrt.

Doch trotz aller Voraussicht des Straßenamtes kam es bereits am ersten Tag der Öffnung der Straßen zu großen Staus in Richtung Berge. Eine wahre Blechlawine wälzte sich am 22. Februar – obwohl Werktag – hinauf in den Schnee, und nicht alle konnten sich, nachdem sie mehrere Stunden im Verkehrskollaps gesteckt hatten, schließlich noch so richtig über die weiße Pracht freuen.

Auf Teneriffa wird am ersten Wochenende nach Öffnung der Straßen zum Teide ebenfalls ein großer Besucheransturm erwartet. Verständlich, insofern als es doch etwas seltenes und besonderes ist, auf der Insel einen Schneemann bauen und Schlitten fahren zu können.

Im Internet kann auf Youtube ein Video der Bergrettungseinheit der Guardia Civil angesehen werden, das Beamte auf Skiern am Fuße des Teide zeigt („Guardia Civil esquiando en la nieve del Teide“).

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