„Nano“ wurde am 25. September jüngster Formel 1-Weltmeister aller Zeiten
Spanien ist im Formel 1-Fieber. Ein bis vor wenigen Jahren noch nahezu unbeachteter Motorsport hat durch einen einzigen Darsteller an Popularität gewonnen und ist zum zweitbeliebtesten Fernsehsport des Landes avanciert. „Nano“ wird Fernando Alonso in Spanien liebevoll genannt. Mit gerade mal 24 Jahren und zwei Monaten wurde der Spanier am 25. September beim Großen Preis von Brasilien mit einem dritten Platz vorzeitig Weltmeister und löst damit Michael Schumacher ab.
São Paulo/Madrid – Dieser ließ es sich nicht nehmen, dem neuen jungen Weltmeister persönlich zu gratulieren; ebensowenig wie König Juan Carlos, der im Namen der ganzen Königsfamilie Fernando herzlich zu seinem Sieg und dem WM-Titel gratulierte. Auch Regierungschef Zapatero beglückwünschte den Superstar und hielt ihn ganze 10 Minuten am Telefon auf.
Der bescheidene Weltmeister dankte in erster Linie seiner Familie und seinen Freunden, „und das sind nur drei oder vier“. Ohne ihre Hilfe, so der Pilot, hätte er es nie bis hierher geschafft. Sein größter Traum sei nun in Erfüllung gegangen und er sei überglücklich, sagte er in einer Pressekonferenz.
Fernando Alonso wurde am 29. Juli 1981 in Oviedo (Asturien) geboren. Sein Vater, ein begeisterter Karting-Fan, unterstützte schon sehr früh Fernandos Interesse am Motorsport wann er konnte. Mit nur vier Jahren fuhr der kleine „Nano“ schon mit Sechs- und Siebenjährigen um die Wette. 1988 wurde er Jugendmeister in Asturien und gewann alle acht Rennen der Saison. Mit elf Jahren bekam er von seinem Vater sein erstes Kart. Von da an ging es mit der Karriere des Naturtalents steil bergauf. Fernando Alonso selbst betont aber immer wieder und bei jeder Gelegenheit, dass er es nicht leicht gehabt habe, in einem Land, in dem Formel 1 kaum eine Rolle spielte. Um es in diesem Sport zu etwas zu bringen, musste er einfach der Beste sein, das wusste er.
Das ungeheure Potenzial des jungen Fahrers erkannte auch Flavio Briatore. Der Renault-Teamchef sagte nach dem letzten Rennen der Formel 1-Saison im Herbst 2004 über Alonso: „Er wurde vierter in der Fahrer-WM und ich bin sehr zufrieden mit ihm.(…) Genauso wie ich seinerzeit prophezeit habe, dass Michael Schumacher Weltmeister wird, hege ich keinen Zweifel daran, dass Fernando Weltmeister wird. Wenn die Formel 1 das bleibt was sie ist, wird er für lange Zeit Weltmeister werden“.
Rekord-Einschaltquoten
Fernando Alonso hat die Formel 1 in Spanien zum zweitbeliebtesten Fernsehsport gemacht. Noch vor wenigen Jahren undenkbar, belegen die Autorennen mittlerweile nach dem Fußball den zweiten Platz auf dem Treppchen. Das Rennen in Brasilien am 25. September schrieb spanische Fernsehgeschichte: Über 13,5 Millionen Zuschauer verfolgten Alonsos Sprint zum Weltmeister vor dem Bildschirm.
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