Ernteverluste von bis zu 80% in Bananenplantagen
Die winterlichen Wetterkapriolen auf den Kanaren haben am vorletzten Januarwochenende erheblichen Schaden angerichtet. Diesmal war es nicht der Regen, der für Überschwemmungen sorgte, sondern ein starker Sturm, der mit heftigen Böen insbesondere die westlichen Inseln des Archipels traf. Die schlimmsten Schäden wurden in der Landwirtschaft von La Palma registriert.
Im Westen La Palmas fegten Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern die Küste entlang. Zwischen Puerto Naos und El Remo drückte der Sturm Mauern von Bananenfincas ein, die auf geparkte Fahrzeuge fielen. Im Hotel Sol Puerto Naos wurde vom Wind die Eingangstür beschädigt. Im Hafen von Tazacorte wurden Boote, die an Land lagen, umgestoßen. Auch die Städte El Paso und Los Llanos de Aridane verzeichneten zahlreiche Schäden durch den Sturm, der besonders stark am 24. Januar wütete.
Tage später zog das Cabildo von La Palma Bilanz des stürmischen Wetters. Gelitten haben im Tal von Aridane die Plantagen mit Zitrusfrüchten und Avocados, die etwa 40% der Früchte verloren haben. In manchen Fincas in Los Llanos de Aridane und El Paso liegt der Ernteverlust sogar bei 60%. Besonders stark betroffen sind die Bananenplantagen in Orten wie La Laguna, Todoque, Puerto Naos, Charco Verde und El Remo, wo 80% der Ernte verloren gegangen ist. Die Schäden an den Bananenstauden werden sich auch auf die kommende Ernte noch auswirken. Hinzu kommen schwe-re Schäden an den Gewächshäusern und eingestürzte Mauern.
Im Nordwesten La Palmas verursachte der Sturm Schäden im Gebiet zwischen Las Tricias in Garafía und Puntagorda, wo in den Avocado-Plantagen etwa 20% der noch unreifen Früchte zu Boden fielen. Auch Fincas im Süden der Insel bei Fuencaliente litten unter dem heftigen Wind.
Der Leiter des Insel-Landwirtschaftsressorts, Basilio Pérez, bedauerte diesen erneuten Rückschlag für die Landwirtschaft, der zu den Schäden des Unwetters im Dezember hinzu-kommt. Nun müssten die Schäden so schnell wie möglich der Ertragsschadenversicherung Agroseguros gemeldet werden, erklärte er.
Dach von Schule weggeflogen
Auch Teneriffa war am 24. Januar vom Sturm betroffen. In der öffentlichen Schule von Tejina bei La Laguna riss der Wind Teile der Dachstruktur ab, sodass die Schule in der folgenden Woche geschlossen werden musste. Zum Glück passierte dies in der Nacht, und es kamen keine Personen zu Schaden.
Im Süden Teneriffas brauste der Wind mit starken Böen durch die Küstenorte Los Gigantes und Puerto Santiago. Auch hier verstärkte sich der Sturm in den Stunden nach Mitternacht.
Zwei Hotels erlitten Schäden durch zersplitterte Glasscheiben und Balkonverkleidungen. Im Hotel Los Gigantes mussten mehrere Zimmer geräumt werden, in denen die Fensterscheiben vom Wind zertrümmert worden waren. Auch im Schwimmbadbereich und im Speisessaal entstanden Schäden.
Im Hotel Barceló Santiago in Puerto Santiago wurden vom Wind ebenfalls Fensterscheiben eingedrückt, und der Sturm wirbelte im Speisesaal Tische und Stühle durcheinander. Im Poolbereich flogen Sonnenliegen und -schirme durch die Gegend.
In Los Gigantes entstanden zahlreiche Schäden in den Außenbereichen von Geschäften und Restaurants, wo Aluminiumverkleidungen zerstört und Markisen zerfetzt wurden. Bei der Plaza von Puerto Santiago wurden mehrere Bäume entwurzelt, und in Playa de la Arena wurde das Dach einer Bushaltestelle schwer beschädigt.
Zum Glück entstand nur materieller Schaden. Personen wurden nicht verletzt.
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