Die Besucherzahl soll weiter reduziert werden
Santander – Die in Kantabrien gelegenen Höhlen von Altamira beherbergen die bedeutendsten, aus der Altsteinzeit stammenden Felsmalereien der Welt. Die Höhlen, die 1868 entdeckt wurden, sind weltweit als „die Sixtinische Kapelle der Höhlenmalerei“ bekannt. Die realistischen Darstellungen und die Vielfalt der verwendeten Materialien und Farbtöne, die sie plastisch wirken lassen, sind einzigartig auf der Welt.
1986 erklärte die UNESCO die Höhlen von Altamira zum Weltkulturerbe.
Nachdem diese natürlichen Kellergewölbe viele Jahre für Besucher geschlossen waren, räumte das Patronat der Altamira-Höhlen 2014 erneut, wenn auch reduzierte, Besuchszeiten ein. Die Besichtigung wurde jährlich 240 Personen gestattet. So konnten jede Woche fünf Personen in Begleitung eines Führers die Felsmalereien bewundern. Eine für die Höhlenforscher schon seinerzeit sehr umstrittene Maßnahme.
Nun wurde festgestellt, dass die Temperatur im Inneren der Altamira-Höhlen in den letzten vier Jahren um knapp ein Grad gestiegen ist, auch die Bedingungen der Kondensierung der Feuchtigkeit haben sich verändert. Dies könne, nach Meinung von Experten, den Erhalt der Gemälde gefährden.
In den nächsten Monaten möchten die Forscher anhand von Messungen herausfinden, ob die klimatischen Veränderungen der Höhlen durch externe Faktoren oder durch die Besucher verursacht werden. „Letztendlich müssen wir uns nach dem richten, was uns die Höhle zu erkennen gibt”, so José M. Ballester, Koordinator des Patronats. Denn auch wenn es sich für das Laienauge um minimale Veränderungen handelt, kann jede noch so geringe Abweichung der notwendigen Bedingungen zum Erhalt der jahrtausendealten Malereien deren Fortbestehen gefährden.
Als erste Maßnahme ist die Reduzierung der Besucherzahl vorgesehen. Nur freitags dürfen die Besuche in zwei Gruppen stattfinden, je zwei bzw. drei Personen mit einem Führer.
Aber für die Verantwortlichen steht nicht die Besucherzahl der Höhlen zur Debatte, sondern der Erhalt des jahrtausendealten Weltkulturerbes sowie die Dynamisierung der Umgebung der Höhlen. Ein Museum und die Öffnung der nahegelegenen Tropfsteinhöhlen sollen der erste Schritt hierzu sein.
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