Cabildos zeigen Solidarität mit Lanzarote
Kanarische Inseln – Mitte Oktober schlug die Inselverwaltung von Lanzarote Alarm, weil in nur wenigen Tagen mehrere Flüchtlingsboote die Küste erreichten, und nicht genügend Unterbringungsmöglichkeiten für die minderjährigen Immigranten vorhanden waren, die ja bekanntlich unter besonderen Schutz gestellt sind. Auf Lanzarote gibt es lediglich 20 Plätze für minderjährige Flüchtlinge, es waren jedoch 160 Flüchtlinge vor Ort, die angaben, unter 18 Jahre alt zu sein (das Wochenblatt berichtete).
Auch Ende November erreichten wieder zwei Flüchtlingsboote mit drei bzw. 24 Immigranten Lanzarote, kurz nachdem der Kanarische Insel-Verband (Fecai) ein Treffen mit Vertretern aller sieben Cabildos anberaumt hatte. Danach gab Fecai-Präsidentin Belén Allende, die auch die Inselverwaltung El Hierros leitet, bekannt, dass die Cabildos mit der Regionalregierung übereingekommen seien, bis zu 400 Kinder und Jugendliche auf die entsprechenden Sozialdienste aller Inseln zu verteilen. Derzeit sind es 335 Minderjährige, die unter der Fürsorge der Region stehen. Allein das Cabildo von Teneriffa hat zugesagt, 130 junge Migranten aufzunehmen.
Allende forderte die autonomen Regionen auf, sich an der Solidarität der Inselverwaltungen ein Beispiel zu nehmen und den Kanaren und Andalusien bei der Bewältigung der Flüchtlingswelle behilflich zu sein. Von der Zentralregierung verlangte sie, noch entschiedener in den Ursprungsländern gegen den Flüchtlingsstrom aktiv zu werden.
Neues Flüchtlingsboot
Am 29. November traf an der Nordküste Lanzarotes in Órzola erneut ein Flüchtlingsboot ein. An Bord waren zwölf Migranten, darunter vermutlich sechs Minderjährige. Polizeibeamte fanden in der Nähe des Bootes außerdem mehrere Pakete mit insgesamt 50 Kilo Haschisch.
Die Migranten wurden festgenommen und dem Kommissariat der Nationalpolizei in Arrecife überstellt.
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