Termitenplage: Das Cabildo schaltet sich ein


Foto: Pixabay

Eine Eilsitzung des Territorialverwaltungsrates wurde einberufen

Teneriffa – Auf Antrag der Fraktion Podemos hat das Plenum der Inselregierung beschlossen, eine Eilsitzung des Inselrates für Territorialverwaltung einzuberufen, um gemeinsam das Problem der aus Nordamerika stammenden invasiven Termitenart Reticulitermes flavipes, der Gelbfüßigen Bodentermite, anzugehen. Diese Termitenart richtet weltweit die größten Schäden an und ist bisher hauptsächlich in Tacoronte sowie Valle de Guerra (La Laguna) und Arona in Erscheinung getreten.

Durch dieses Treffen sollen die Stadt- und Gemeindeverwaltungen für das Problem sensibilisiert werden, als Vorbereitung auf die gemeinsame Aus- arbeitung eines Aktionsplanes, an dem die Ayuntamientos, die Inselregierung und die Kanarenregierung beteiligt sind. In Tacoronte, wo die Plage sich schon beträchtlich ausgebreitet hat, liegen die Nerven blank. Die Stadtverordneten der ökosozialistischen Partei „Si se puede“ gingen sogar so weit, zu fordern, den Notstand auszurufen, um die Termiten in der Stadt, sowie in La Laguna und Arona auszurotten, damit sie sich nicht über die gesamte Insel ausbreiten. Die Plage stelle eine Bedrohung für Umwelt, Landwirtschaft, Wirtschaft und das kulturelle Erbe dar. Um der Situation Herr zu werden, sei die Zusammenarbeit verschiedenster Behörden auf höchster Ebene erforderlich.

Uneinigkeit herrscht unter den Fachleuten noch über die geeignete Methode zur Ausrottung der Schädlinge. Während das schwedische Schädlingsbekämpfungsunternehmen Anticimex für den Einsatz von Hexaflumuron, einem Ködergift, als einzige effektive Methode plädiert und argumentiert, dass eine weitere Substanz, das Diflubenzuron, seit Jahren mit mäßigem Erfolg in der Calle Prismar eingesetzt werde und somit seine mangelnde Effektivität gegenüber Reticulitermes flavipes bewiesen habe. Dem widersprechen die Unternehmen Apinsa und Quimica de Munguía. Apinsa setzt außer Hexaflumuron auch Diflubenzuron, das von Quimica de Munguía hergestellt wird, ein, und hält daran fest, dass diese Substanz sehr wohl ein geeignetes Mittel sei.

Indessen hat sich die Plage nach Angaben des Zoologen Pedro Oromi an zwei neue Orte, nach Santiago del Teide und Candelaria ausgebreitet.

Aufregung in der britischen Presse

Die britische Boulevard-Presse hat mittlerweile das Thema der nordamerikanischen Termiten entdeckt und warnt britische Teneriffa-Touristen in gewohnt alarmistischer Weise unter Einsatz ekliger Fotos vor den gefräßigen Plagegeistern. Tatsächlich haben Urlauber, im Gegensatz zu Hausbesitzern und Landwirten, von diesen scheuen und im Verborgenen lebenden, staatenbildenen Insekten nichts zu befürchten.

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