Tourismus im Aufwind


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Steigende Urlauberzahlen sollen Wirtschaft mitreißen

In den Fußgängerzonen, Restaurants und Cafés, auf Wegen und Straßen … überall macht sich der rasante Anstieg der Urlauberzahlen bemerkbar. Die Handelskammer bestätigte nun den Anfang des Krisen-Endes auf den Kanaren und hob hervor, auf Teneriffa sei der Aufschwung am stärksten spürbar.

Sowohl die Anzahl der Touristen, insbesondere der ausländischen, deren durchschnittliche Ausgaben als auch die Hotelbelegung zogen im Januar kräftig an.

Es geht aufwärts …

Vor Kurzem bestätigte der Bericht zur Wirtschaftslage des letzten Vierteljahres 2010, erarbeitet und herausgegeben von der Handelskammer Santa Cruz de Tenerife in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Cajasiete, die ersten Anzeichen für die Erholung der kanarischen Wirtschaft. Als Auslöser wurden insbesondere der spürbare Aufschwung des Tourismus sowie der Anstieg vom Warentransport auf See (+1,4%) und in der Luft (+21,5%) genannt.

Lola Pérez, Direktorin der Studienabteilung der Handelskammer, erklärte, auf den Kanaren sei der Aufschwung des Tourismus maßgeblich für das Ende der Wirtschaftskrise aufgrund der Schaffung von Arbeitsplätzen und der positiven Auswirkungen auf die anderen Wirtschaftssektoren. Allerdings hob Pérez auch hervor, dass die innere Nachfrage weiterhin sehr schwach sei und aufgrund erschwerter Kreditvergabe und vermehrter Unsicherheit kaum investiert würde. Des Weiteren könnte die wirtschaftliche Entwicklung durch die Kürzungen bei der öffentlichen Verwaltung sowie die Verteuerung des Erdöls gebremst werden.

Optimismus … mit Vorsicht

Die Unternehmerverbände Confederación Canaria de Empresarios und CEOE-Tenerife stimmten mit der Handelskammer überein, der Tourismus werde für die wirtschaftliche Erholung sorgen und andere Sektoren mit sich ziehen. Bis Ende 2011 sollen 11.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Juan Antonio Rosado, Vizepräsident des Hotelverbandes Ashotel, wies darauf hin, das Ende der Nordafrika-Konflikte könne schneller kommen als erwartet. Wenn es soweit sei, würden die afrikanischen Urlaubsziele mit verbilligten Preisen die Touristen wieder abwerben wollen.

Auch Ricardo Melchior, Präsident von Teneriffa, warnte vor zu viel Euphorie, denn der Tourismus ließe sich schnell von äußeren Faktoren wie der Verteuerung des Rohöls oder sich weltweit auswirkenden Ereignissen beeinflussen.

Plus 200.000 Urlauber

Im Januar empfingen die Kanarischen Inseln 200.000 Touristen mehr als noch ein Jahr zuvor. Aus einem Bericht des Ministeriums für Industrie, Tourismus und Handel geht hervor, dass Teneriffa mit insgesamt 358.828 und somit 30.000 mehr Urlaubern die Tendenz anführte. José Manuel Bermúdez, Leiter des Tourismusamtes, erklärte, die größte Kanaren-Insel erwarte aufgrund der Nordafrika-Revolten bis April 51.500 Touristen mehr als zunächst erwartet.

Laut der Umfrage über touristische Grenzüberschreitungen (Frontur) des spanischen Ministeriums für Industrie, Tourismus und Handel verzeichneten die Kanarischen Inseln im Januar landesweit den höchsten Anstieg ausländischer Urlauber. Insgesamt reisten 866.476 Besucher anderer Nationalitäten auf die Inseln, 8,8% mehr als im Januar 2010. In ganz Spanien wurde mit 2,6 Millionen ausländischer Touristen ein geringerer durchschnittlicher Anstieg von 4,7% verzeichnet. Von den dazugekommenen 119.000 Spanien-Urlaubern zog es 70.000 auf die Kanarischen Inseln.

Während die Quellmärkte Großbritannien, Deutschland und Skandinavien spanienweit eher verhalten anstiegen, bezeichnete das Ministerium deren Wachstum auf den Kanaren als „dort allein stattfindend“, „erheblich“ bzw. „bedeutend“.

Im Januar freuten sich die kanarischen Hotels über eine durchschnittliche Belegung von 67,5% – der besten Jahresanfangs-Quote seit 2005. Das Nationale Statistik-Institut INE gab die landesweite Belegung mit 36,3% an. Der durchschnittliche Aufenthalt auf den Kanaren betrug 7,8 Nächte, weit vor anderen nationalen Zielen und etwas mehr als noch die 7,6 Nächte ein Jahr zuvor.

6% mehr Ausgaben

Auch gaben die Urlauber auf den Kanaren im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat 5,9% mehr aus. Die Umfrage über touristische Ausgaben (Egatur) des Ministeriums für Industrie, Tourismus und Handel bezifferte diese auf 879 Millionen Euro, 35,5% der 2,47 Milliarden Euro spanienweit.

Zwar gab der Durchschnitts-Urlauber mit 1.014 Euro während seines gesamten Aufenthaltes um 2,7% weniger aus, doch stieg der tägliche Betrag um 0,1% auf 95 Euro leicht an. 

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