Über Nacht vom Touristen zum Flüchtling

Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Las Palmas de Gran ­Canaria verurteilten mit einem schweigenden Protest den Krieg. Foto: Ayto Las Palmas de Gran Canaria

Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Las Palmas de Gran ­Canaria verurteilten mit einem schweigenden Protest den Krieg. Foto: Ayto Las Palmas de Gran Canaria

170 Urlauber aus der Ukraine sind auf Teneriffa gestrandet

Teneriffa – Mehrere Hundert Touristen aus der Ukraine hat der Kriegsausbruch im Urlaub auf den Kanarischen Inseln überrascht. Laut regionalen Medienberichten strandeten allein 170 Ukrainerinnen und Ukrainer, darunter zahlreiche Familien mit Kindern, auf Teneriffa.

Die Zeitung „El Día“, die mit einem ukrainischen Residenten sprach, der Vizepräsident der ukrainischen Vereinigung auf den Kanaren ist, berichtete, dass viele dieser Menschen in eine Notlage geraten sind. Ihr Urlaub auf Teneriffa ging zu Ende, und sie verfügten nicht über die finanziellen Mittel für eine Verlängerung des Hotelaufenthaltes. Dmytro Shatruk bestätigte „El Día“ gegenüber, dass durch die Vermittlung und Hilfe des Roten Kreuzes bereits 20 Personen in einem Hotel in Candelaria untergebracht werden konnten. Über die Unterbringung der anderen in Not geratenen Urlauber aus der Ukraine werde weiter verhandelt. Man habe auch Kontakt zur Inselverwaltung von Teneriffa und zur Regierungsdelegation aufgenommen.

Unterdessen beobachten die etwa 2.000 ukrainischen Staatsbürger, die ihren Wohnsitz auf Teneriffa haben, die Entwicklungen dieses Krieges mit großer Sorge. „Zu der Sorge, nicht mehr in ihr Land zurückkehren zu können, kommt die Angst um die Familie in der Heimat hinzu“, erklärte Dmytro Shatruk gegenüber „El Día“. Viele hier ansässige Ukrainer würden versuchen, Angehörige und Freunde auf die Insel zu holen.

Als Protest gegen den russischen Angriffskrieg und Zeichen der Solidarität mit der Ukraine wurden in zahlreichen Gemeinden auf den Kanaren Schweigeminuten gehalten. Vor den Rathäusern versammelten sich Mitglieder der Stadtverwaltungen zu einem stillen Protest, und verschiedene Gebäude wurden in den Farben der ukrainischen Nationalflagge angestrahlt.

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